Dort, wo viele unterschiedliche Menschen zusammen kommen, gibt es ebenso viele unterschiedliche Themen, die die Menschen bewegen. Das war Wilfried Oellers, Mitglied des Deutschen Bundestags, während seines Besuchs im Seniorenzentrum Breberen schnell klar. Die Betriebsleitung beschäftigt sich mit dem Fachkräftemangel, dem Image des Pflegeberufs und dem neuen Pflegestärkungsgesetz, der sozialtherapeutische Dienst pflegt seine Kontakte zu den Vereinen, Schulen und Kindergärten im Ort und die Senioren verfolgen die aktuelle Flüchtlingsdebatte.
So auch Theo Geilen, 92 Jahre alt. Er selber wurde während des Zweiten Weltkriegs, von September 1944 bis Juli 1945, von seinem Heimatort Baesweiler nach Broistedt, zwischen Hannover und Hildesheim, evakuiert. Er kann nachempfinden, wie sich die Menschen fühlen müssen, die gerade zu Tausenden vor Gewalt, Krieg, Hunger und Verfolgung in ihren Heimatstaaten fliehen. Und weil er selber von einer ähnlichen Situation persönlich betroffen war, interessiert ihn sehr, wie die Politik mit den Menschen umgehen will und wie sie in die Gesellschaft integriert werden können.
„Im Rahmen der Flüchtlingsthematik ist die Integration eines der wichtigsten Themenfelder, auch wenn die Bleibezeit nur vorübergehend ist. Der Spracherwerb ist unumgänglich. Die Anerkennung unserer Rechtsordnung und Kultur darf erwartet werden. Genauso ist es wichtig, dass die Flüchtlinge Bildungsprogramme in Anspruch nehmen und sich damit für den Arbeitsmarkt bereit machen. Hierfür stellen wir weitere erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung und unterstützen zusätzlich die Kommunen“, sagte MdB Wilfried Oellers im Gespräch mit Theo Geilen und den anderen Senioren im SZB. Der 92-Jährige hatte das Glück, nach der Evakuierung wieder nach Baesweiler zurückzukehren und eine Lehre als Betriebselektriker zu machen.
„Vielleicht gelingt das aber den Flüchtlingen von heute nicht und sie bleiben in Deutschland. Dann ist das eine enorm große Aufgabe – selbst für ein Land wie unseres“, gab Theo Geilen zu bedenken. Wilfried Oellers stimmte ihm zu, erklärte aber auch: „Bei allen personellen und finanziellen Anstrengungen, die auf sämtlichen Ebenen erfolgen, dürfen wir aber auch die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, die arbeitslos oder in sonstiger Weise hilfsbedürftig sind, nicht vergessen. Allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern spreche ich für ihre Leistung meinen größten Respekt und meinen hohe Anerkennung aus. Dies verbinde ich mit einem herzlichen Dank.“
Neben der Diskussion mit den Senioren nahm Wilfried Oellers auch an der Aktivität „Jung und Alt“ teil und konnte so erleben, wie die Integration eines Altenheims in einen Ort gelingt: Regelmäßig besuchen Kinder des Familienzentrums Lindenbaum die Senioren im SZB, um gemeinsam zu singen, tanzen oder sich Geschichten vorzulesen.
Zum Abschied bedankte sich Oellers für die vielen Anregungen, Informationen und Eindrücke. Er werde sie im Rahmen seiner politischen Arbeit in Berlin im Ausschuss Arbeit und Soziales einbringen und sich für die Belange der Bewohner und der Mitarbeiter einzusetzen.