Erkelenz · Volles Programm für die Delegation aus der Partnerstadt Saint-James: Ab Freitag sind zahlreiche Aktionen geplant, um die Freundschaft zu feiern. Anlass sind 60 Jahre Elysée-Vertrag.
Gemeinsam will man sich mit einer Reihe von Veranstaltungen und Beiträgen an die Vertragsunterzeichnung erinnern und gleichzeitig „einen Bogen zur Zukunft der deutsch-französischen Beziehungen und der Europäischen Idee“ schlagen, teilt der Verein Erkelenz International mit.
Zwei Schulen präsentieren am Freitag, gleichzeitig auch der Jahrestag des Holocaust-Gedenkens, ihre Aktionen zur Pogromnacht-Erinnerung und zur Pflege von Stolpersteinen. In Wegberg verlegt Künstler Gunter Demnig Stolpersteine, bei der Lebenshilfe des Kreises Heinsberg wird es einen Fachvortrag zur damaligen Euthanasie geben. Als Überraschung sollen die französischen Gäste eine der im Kreis bekannten Banken gegen Ausgrenzung erhalten – als „Symbol für die gemeinsame Verantwortung für die tolerante, gerechte und friedliche Weiterentwicklung unserer Gesellschaften und Europas“, wie der Verein sagt. Außerdem werden die Gäste auf dem Markt in Erkelenz den „akustischen Stolpersteinen“ lauschen: Dort werden jedes Jahr am 27. Januar die Namen und Daten von jüdischen Erkelenzern verlesen, die von den Nazis deportiert und ermordert wurden.
Am Samstag steht eine Tagesfahrt nach Bonn an – dort besucht die Delegation das Haus der Geschichte, aber in einer Stadtrundfahrt auch historische Stätten der ehemaligen Hauptstadt. Abends steht im Alten Rathaus dann eine interessante Festveranstaltung an: Oliver Keymis, von 2000 bis 2022 Grünen-Abgeordneter im NRW-Landtag und von 2006 bis 2022 dort Vizepräsident, wird über den Elysée-Vertrag und die Bedeutung der Länderfreundschaft sprechen. Keymis war Gründer der deutsch-französischen Parlamentariergruppe im Landtag und wurde 2019 mit dem Ordre national du Mérite der Republik Frankreich ausgezeichnet.