Rheinische Post, 29.08.2020
Text: Michael Heckers
Foto: Christoph Reichwein
Erkelenzer Land Im Kampf gegen das Coronavirus unterstützt der Bund Veranstaltungsstätten beim Einbau neuer Filter. Die Heinsberg-Studie hatte gezeigt, dass Klimaanlagen durch nicht ausreichend gefilterte Umluftrückführung in geschlossenen Räumen zum Infektionsgeschehen auch über größere Entfernungen hinweg beigetragen haben.
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, fördert der Bund nun den Umbau von Klimaanlagen in Veranstaltungsstätten. Der Koalitionsausschuss hat in dieser Woche das Förderprogramm zur Corona-gerechten Umrüstung von Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten vereinbart. Das Förderprogramm wird befristet bis Ende 2021 und umfasst ein Finanzvolumen in Höhe von 500 Millionen Euro.
Die Heinsberg-Studie von Professor Hendrik Streeck bilanzierte, dass bei bisherigen Ausbruchsgeschehen wiederholt ein begünstigender Faktor gewesen sei, dass Klimaanlagen durch nicht ausreichend gefilterte Umluftrückführung in geschlossenen Räumen zum Infektionsgeschehen auch über größere Entfernungen hinweg beigetragen haben. So dürfte es nach Ansicht vieler Fachleute am 15. Februar auch bei der Karnevalssitzung in Langbroich-Harzelt, einem Ortsteil der Gemeinde Gangelt, gewesen sein, die als Ausgangspunkt für die Verbreitung des Coronavirus in NRW gilt. Bei der Kappensitzung mit gut 300 Menschen sollen nach Studienerkenntnissen rund 40 Prozent infiziert gewesen sein oder sich dort angesteckt haben. Außerdem gab es in Folge der Knappensitzung in Gangelt mehrere schwere Krankheitsverläufe, woraus Experten schlussfolgern, dass viele Menschen aufgrund einer ungünstigen Raumdurchlüftung in der Halle eine hohe Virenkonzentration abbekommen haben.
Das Förderprogramm, über das der Heinsberger Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (CDU) informiert, soll dazu beitragen, Klimaanlagen derart umrüsten zu können, damit die das Infektionsgeschehen beschleunigenden Techniken ausgebaut und durch neuere Corona-Viren-filternde Techniken ersetzt werden können. „Mit diesen Umrüstungen könnten Veranstaltungen in geschlossenen Räumen Corona-sicherer stattfinden und damit die Veranstaltungsbranche sowie das Vereinsleben unterstützen“, erklärt Wilfried Oellers. Nun müsse das Förderprogramm zügig gesetzgeberisch umgesetzt werden, damit die Umrüstungen schnellstmöglich finanziell unterstützt werden können, so Oellers weiter.