09. März 2017
Heinsberger Zeitung – Lokales, Seite 23
CDU-Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers besucht Modellprojekt für geflüchtete Menschen . Lob für Einsatz und Engagement aller Beteiligten.
Kreis Heinsberg. In Heinsberg werden verschiedene Projekte mit Blick auf eine bessere Integration geflüchteter Menschen umgesetzt. Zielsetzung für sie dabei ist, Deutsch zu lernen und gleichzeitig durch berufliche Kenntnisvermittlung qualifiziert zu werden.
Finanziert werden die Modelle unter anderem vom Jobcenter Kreis Heinsberg und der Agentur für Arbeit Aachen-Düren. Wilfried Oellers (CDU), Abgeordneter des Bundestages für den Kreis Heinsberg, hat ein Projekt im Pflegebereich vor Ort besucht und sich mit den Teilnehmern ausgetauscht. Er zeigte sich erfreut über den guten Start und ist begeistert von der Motivation der einzelnen Teilnehmer.
„Der Kreis Heinsberg ist stark im Pflegebereich. Die Bildungsmaßnahme bietet geflüchteten Menschen eine sehr gute Integrationsperspektive. Zugleich stellen sich die Pflegeeinrichtungen schon jetzt auf die Herausforderungen einer interkulturellen Pflege ein“, erklärte Oellers während seines Besuchs. Der Christdemokrat lobte den Einsatz und das Engagement aller Beteiligten, die am erfolgreichen Start am Standort Heinsberg mitgewirkt haben.
Christian Trox, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Heinsberg, erläuterte: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt länger dauern wird, als bei den Menschen, die schon länger bei uns sind. Je früher wir aktiv werden, desto schneller gelingt es uns, bei dieser Herausforderung Erfolge zu erzielen.“
Trox erklärte weiter, dass beim Jobcenter Kreis Heinsberg spezielle Arbeitsmarktprodukte für geflüchtete Menschen zum Einsatz kommen, die neben einer umfassenden Arbeitsmarktorientierung und einem berufsspezifischen Sprachanteil auch eine mehrwöchige Kompetenzfeststellung im „Echtbetrieb“, also beim Arbeitgeber ermöglichen. Für den Pflegebereich wird eine passgenaue Kombination der erforderlichen Qualifizierungen für Geflüchtete angeboten. Ziel ist der Erwerb von Grundkenntnissen in der Altenpflege, zudem besteht die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss zu erwerben.
Im Feld Altenpflege ist der Arbeitsmarkt geprägt von einem Mangel an Fachkräften. In den Arbeitsagenturen und den Jobcentern wird der Bedarf immer stärker spürbar. Dazu teilte der Leiter der Arbeitsagentur Aachen-Düren, Ulrich Käser, mit: „Der Fachkräftebedarf im Pflegebereich steigt stetig. Aufgrund der demografischen Entwicklung muss auch für die Zukunft mit einer Zunahme von pflegebedürftigen Menschen gerechnet werden. Ich begrüße den Ansatz, auch in diesem Bereich die Potenziale geflüchteter Menschen zu erschließen und ihnen eine gute Integrationsperspektive zu bieten.“
Bernhard Henn, Leiter des Leitungsstabes vom Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, begleitete Oellers zum Termin: „Die jobcenterübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen von zielgruppenspezifischen Modellprojekten ist wegweisend. Von den Erfahrungen und Ergebnissen können nun auch die anderen Standorte in NRW profitieren“, so Henn.
„Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt länger dauern wird, als bei den Menschen, die schon länger bei uns sind.“
Christian Trox, Geschäftsführer vom Jobcenter Kreis Heinsberg