21.08.2018
Heinsberger Zeitung
(defi)
Der Heinsberger CDU-Bundestagsabgeordnete verschafft sich bei einer speziellen Gastro-Tour einen persönlichen Eindruck vor Ort
KREIS HEINSBERG. Bei einer speziellen Gastro-Tour durch den Kreis Heinsberg hat sich der Heinsberger CDU-Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers einen persönlichen Eindruck von dem verschafft, was die Gastronomiebetriebe derzeit beschäftigt. Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Oellers auf Einladung des Vorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) im Kreis Heinsberg, Wolfgang Wahl, vier Gaststätten und Hotelbetriebe in seinem Wahlkreis. Als Begleiter fungierte Dehoga-Geschäftsführer, Christoph Becker, der für die Kreisgruppen im Regierungsbezirk Köln zuständig ist.
Stationen der Gastro-Tour waren das Hotel am Weiher in Erkelenz, Haus Hamacher in Gangelt, Haus Lutgen in Waldfeucht-Haaren und zum Abschluss das Restaurant Ohlenforst in Wassenberg-Effeld. Der Inhaber des Restaurants Ohlenforst, Bert Ohlenforst, der zum 1. September sein Restaurant an seinen Sohn Marc übergeben wird, hieß die Gäste willkommen.
Fachkräftemangel
Vier Themen wurden in der Schlussrunde angesprochen, die sich auf der Gastro-Tour als Problemfelder herauskristallisiert hatten und von Wilfried Oellers nun in die politische Diskussion in Berlin mitgenommen werden sollen: eine mögliche Flexibilität in Bezug auf das Arbeitszeitgesetz, Zeit- und Leiharbeit, der Mindestlohn in Beziehung zum 450-Euro-Job und allen voran der Fachkräftemangel.Bert Ohlenforst sagte zum Mangel an Fachkräften: „Das ist das größte Problem überhaupt.“ Es sei ganz einfach so, dass die jungen Leute nun mal nicht gerade dann arbeiten wollten, wenn ihre Freunde Freizeit hätten.
Sowohl Bert Ohlenforst als auch Wolfgang Wahl vom Hotel am Weiher in Erkelenz haben bereits Erfahrungen mit Mitarbeitern sammeln können, die auf der Flucht aus ihrem Heimatland nach Deutschland gekommen waren. Neben bürokratischen und sprachlichen Hürden hatten sie diverse andere Problemstellungen zu meistern. Die soziale Integration habe dabei eine Rolle gespielt, aber auch die Perspektiven der Flüchtlinge, die ihre Zukunft nicht unbedingt auf Dauer in der Gastronomie sehen würden. Wolfgang Wahl meinte: „Gastronomie ist ein hartes Brot und schwer verdientes Geld.“
Flexibleres Arbeitszeitgesetz?
Wilftied Oellers verwies darauf, dass eine Begleitung von Kleinbetrieben bei der Beschäftigung von Flüchtlingen zwar wünschenswert sei, um bürokratische Hindernisse zu meistern, doch sei man derzeit erst im Begriff, solch eine Begleitung aufzubauen. Der Abgeordnete sah auch die Möglichkeit, durch ein flexibleres Arbeitszeitgesetz den Anforderungen in der Gastronomie gerechter werden zu können. Im Koalitionsvertrag seien zwar Experimentierräume vorgesehen, so Oellers, doch würden diese den Bedürfnissen einer ganzen Branche sicherlich nicht gerecht.
Dank an den Abgeordneten
Dehoga-Geschäftsführer Christoph Becker dankte Wilfried Oellers dafür, dass er sich einen ganzen Tag Zeit genommen habe, um die Probleme der hiesigen Gastronomie besser kennenzulernen. Im Kreis Heinsberg gibt es derzeit nach Angaben des Verbandes rund 300 Dehoga-Mitgliedsbetriebe. (defi)