Heinsberger Zeitung, 23.08.2022
Text und Bild: Dettmar Fischer
GEILENKIRCHEN-BAUCHEM Die 2,7 Millionen Euro, die in das neue Sportzentrum in Bauchem geflossen sind, haben sich gelohnt. Das jedenfalls sagen die Sportlerinnen und Sportler nach dem ersten Härtetest.
In einer solchen Anlage wie dem am Samstag eröffneten Heinrich-Cryns-Sportzentrum in Bauchem Fußball zu spielen oder Leichtathletik zu betreiben, ist schon eine tolle Sache. Gut, wenn der Fußballclub Germania Bauchem, der gerade in die Kreisliga A aufgestiegen ist, noch ein paar Ligen höher klettert, wird natürlich noch eine Tribüne fällig werden.
Aber auch so erweist sich das Stadion sowohl für die Leichtathleten des ATV Geilenkirchen als auch für die Kicker von Germania Bauchem als ganz ausgezeichnet. Den ersten Test der schärfsten Kritiker, der Jugendlichen der Vereine, hat das Stadion auf jeden Fall gleich nach den Eröffnungsreden von Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld und des Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) bestanden.
Ben Meier, Trainer der F-Jugend, wies die Kids von Germania Bauchem gemeinsam mit dem FSJler Magnus Lingens erst einmal in die Grundregeln des Fußballspielens ein, bevor sie das tun durften, was sie besonders gerne tun: Tore schießen. Diese schießen sich auf dem neuen Kunstrasenplatz, der zweiten Spielfläche neben dem Naturrasen, der noch ein wenig wachsen muss, ein bisschen anders. „Das Stadion ist super“, sagt Ben Meier. „Der Kunstrasen ist schneller und sehr eben.“ Und im Vergleich zum Naturrasen? Ben Meier sieht das aus der Sicht des Fußballers so: „Ein sehr guter Kunstrasen ist schlechter als ein sehr guter Naturrasen. Aber ein guter Kunstrasen ist besser als ein schlechter Naturrasen.“
Auch Markus Diederen, Geschäftsführer von Germania Bauchem, der schon den Bau des alten Stadions miterlebt hat, ist wie sein F-Jugend-Trainer sehr zufrieden mit der neuen Anlage. „Richtig toll“, sagt er. Neben den Fußballern finden auch die Leichtathleten des ATV Geilenkirchen im neuen Stadion Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten vor, von denen sie bisher nur träumen konnten. Der ATV-Vorsitzende Hans Heinrich Topp erinnert daran, dass früher die guten Leichtathleten, die weiter kommen wollten, den Verein verlassen mussten.
Dustin Kirwald ist einer der Leichtathletik-Trainer des ATV Geilenkirchen. Er freut sich, dass die neue Anlage für den Zehnkampf ausgerichtet ist. Zwar fehle noch der Stabhochsprungplatz; doch schon jetzt imponiert der gut zehn Meter hohe Käfig, der wegen seiner Höhe nicht nur für den Diskuswurf sondern auch für den Hammerwurf zugelassen ist. Drei Wurf-, drei Sprint- und drei Sprungdisziplinen plus Langlauf machen den Zehnkampf zu einer Herausforderung für jeden ambitionierten Leichtathleten. Die ersten Läuferinnen und Läufer des ATV übten schon einmal den Hürdenlauf, und es werden sicherlich bald noch mehr werden.
Topp hofft, dass mit der großartigen Leichtathletik-EM in München, die Sonntag endete, auch die Vereine mehr Zuspruch erhalten werden. Die Trainingsmöglichkeiten stehen nun in Bauchem zur Verfügung.
Bürgermeisterin Daniela Ritzerfeld verwies in ihrer Ansprache darauf, dass die Stadt Geilenkirchen vor einigen Jahren ein Konzept zur Entwicklung der Sportstätten beschlossen habe. Ein wesentlicher Punkt dieses Konzeptes sei gewesen, die überwiegend wenig genutzten Leichtathletik-Anlagen auf den Sportplätzen im Stadtgebiet zurückzubauen und dafür in Bauchem eine zentrale Anlage mit allen Möglichkeiten entstehen zu lassen. Aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ war ein Zuschuss von gut einer Million Euro zu den Gesamtkosten von 2,7 Millionen Euro geflossen.
Neben Leichtathletik und Fußball kann auf der neuen Sportanlage auch Basketball und Beachvolleyball gespielt werden. Zudem steht eine bedarfsgesteuerte Laufbahnbeleuchtung zur Verfügung.