Heinsberger Zeitung vom 06.04.2022
Text: (red)
Bild: dpa
Auf fast 500 Kilometern wird gebuddelt, 34,7 Millionen Euro werden investiert: Binnen zwei Jahren soll sich kreisweit einiges tun.
KREIS HEINSBERG Es kann losgehen: Im Beisein von Marius Dallmann, Geschäftsleiter Expansion des Unternehmens Deutsche Glasfaser, hat Landrat Stephan Pusch gemeinsam mit der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern aus dem Kreis Heinsberg den Startschuss für den von Bund und Land geförderten Glasfaserausbau im Kreis Heinsberg gegeben. Das geförderte Infrastrukturprojekt mit einer Tiefbauleistung von fast 500 Kilometern und einem Investitionsvolumen von rund 34,7 Millionen Euro ist bis dato für den Kreis Heinsberg das größte umzusetzende Förderprojekt.
Durch den bereits im vergangenen Jahr unterzeichneten Zuwendungsvertrag zwischen dem Kreis Heinsberg und der Deutsche Glasfaser Holding GmbH werden 1387 Haushalte, 61 Schul- und Weiterbildungseinrichtungen sowie 79 gewerbliche Standorte (1527 Adressen) ans Glasfasernetz angeschlossen. Mit Blick in die Zukunft und nach erfolgreicher Projektumsetzung wird es im Kreis Heinsberg keine „weiße Flecken“ (mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde) mehr geben.
Entlang der Rur geteilt
„Mit der Versorgung der letzten ,weißen Flecken‘ auf der Breitbandkarte im Kreis Heinsberg kommen wir dem Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung wieder ein großes Stück näher und sind im Rahmen der Digitalisierung einen bedeutenden Schritt weiter“, sagt Landrat Stephan Pusch zum kreisweiten Förderprojekt.
„Mit der Versorgung der letzten ,weißen Flecken‘ auf der Breitbandkarte im Kreis Heinsberg kommen wir dem Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung wieder ein großes Stück näher.“
Stephan Pusch, Landrat
Spürbar und sichtbar werden die Ausbauaktivitäten im gesamten Kreis Heinsberg sein. Für den Ausbau wird die Deutsche Glasfaser den Kreis entlang der Rur in zwei Teile aufteilen. Durch diese Teilung sind auf beiden Seiten in etwa die gleiche Zahl an Anschlüssen und Leitungslängen zu verlegen. Der Einsatz jeweils eines Tiefbauunternehmens pro Teilkreis ermöglicht, dass immer mindestens in zwei Kommunen gleichzeitig gebaut werden kann und der Projektabschluss bereits Mitte 2024 realisiert sein wird. Der symbolische erste Spatenstich leitet den Baubeginn in den beiden Startkommunen Geilenkirchen und Wassenberg ein.
Marius Dallmann, Geschäftsleiter Expansion von Deutsche Glasfaser, freut sich, dass das Unternehmen überall im Kreis Heinsberg aktiv sein wird und damit den Weg in die digitale Zukunft ebnet. „Der Landkreis Heinsberg ist eines der allerersten Ausbaugebiete von Deutsche Glasfaser. Bereits seit 2013 sind wir vor Ort mit eigenwirtschaftlichen Projekten aktiv. Wir freuen uns, dass wir nun mit kluger Kombination aus privatwirtschaftlichem und gefördertem Netzausbau noch effizienter auf die Bedürfnisse der Kommunen eingehen und den gesamten Kreis Heinsberg zügig für die digitale Zukunft rüsten. Das funktioniert aber nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern“, sagt Marius Dallmann weiter.
„Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, wie der Begriff der Digitalisierung immer mehr Konturen annimmt. Dem Schlagwort Digitalisierung werden Aspekte wie technologischer Fortschritt, Innovation, Vernetzung, Automatisierung und vieles mehr subsumiert. Um all dies zu ermöglichen, braucht es eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur. Gerade deshalb ist für viele Menschen im Kreis Heinsberg der Glasfaserausbau ein wesentlicher Grundpfeiler der Digitalisierung“, fasst Wilfried Oellers (CDU) das Projekt zusammen und freut sich als Vertreter des Kreises Heinsberg im Bundestag, dass der Bund Infrastrukturfördergelder bereitgestellt hat.
Auch die Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Heinsberg, Bernd Krückel (CDU), Stefan Lenzen (FDP) und Thomas Schnelle (CDU), sind sich einig und froh darüber, dass alle an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten: Der Kreis Heinsberg mit seinen Städten und Gemeinden sowie das Land und der Bund als Fördermittelgeber. Alle gemeinsam hätten dafür gesorgt, dass dieses Infrastrukturprojekt umgesetzt werden kann, hieß es. Entsprechend ambitioniert sei der Zeitplan für die bauliche Umsetzung binnen zwei Jahren.
„Die digitale Infrastruktur ist mehr denn je ein wichtiger Standortfaktor. Digitalisierung ist eine Chance, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im ländlichen Raum zu verbessern.“
Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg
In den vergangenen Jahren wurden im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Ausbaus durch die Deutsche Glasfaser bereits viele Ortslagen und dadurch zahlreiche Haushalte mit der Glasfaserinfrastruktur erschlossen. Neben den geförderten Ausbauaktivitäten strebt die Deutsche Glasfaser dieses Jahr auch weitere eigenwirtschaftliche Ausbauprojekte in den kreisangehörigen Städten Erkelenz, Geilenkirchen, Heinsberg, Hückelhoven, Übach-Palenberg, Wassenberg und Wegberg an. „Die digitale Infrastruktur ist mehr denn je ein wichtiger Standortfaktor. Digitalisierung ist eine Chance, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im ländlichen Raum zu verbessern“, so Ulrich Schirowski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg. (red)
Alle Informationen zum kreisweiten Förderprojekt sind online abrufbar unter www.kreis-heinsberg.de.