Aachener Zeitung, Lokales, Heinsberg
16. JANUAR 2019
Text und Foto: Dettmar Fischer
KREIS HEINSBERG Zu ihrem 8. Neujahrsempfang hatte die Frauen Union im CDU-Kreisverband Heinsberg eingeladen. Zahlreiche Gäste aus der Politik waren in den Versammlungssaal der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Heinsberg gekommen.
In den Ansprachen ging es um Europa, den Frieden und das Frauenwahlrecht. Die Kreisvorsitzende Karin Mainka konnte neben ihren Kolleginnen aus der Frauen Union auch die Spitzen der CDU des Kreises Heinsberg begrüßen. Neben dem Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers sowie dem Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Bernd Krückel nahm auch die Bezirksvorsitzende der Frauen Union Dr. Patricia Peill am Empfang teil. Als Ehrengast hatte die Frauen Union des Kreises die Europaabgeordnete Sabine Verheyen gewinnen können.
Verheyen widmete ihre Ansprache der Europapolitik. Dieses Jahr sei, so Sabine Verheyen, das wichtigste Jahr überhaupt für Europa. Angesichts vieler populistischer Parteien, gelte es bei der im Mai anstehenden Europawahl starke pro-europäische Kräfte im Parlament zu etablieren. Der Klimawandel oder etwa die äußere und zum Teil auch innere Sicherheit seien Themen, die nicht national lösbar seien. Man dürfe nie vergessen, dass Europa auch ein wichtiges Friedensprojekt sei, das es zu bewahren gelte. Es könne nicht angehen, das jeder nur auf das eigene Wohl schaue. Frieden, Freiheit und Wohlstand seien keine Selbstverständlichkeit.
Die Kreisvorsitzende Karin Mainka hob in ihrem Redebeitrag besonders das Jubiläum 100 Jahre Frauenwahlrecht hervor, das mit dem ersten Urnengang deutscher Frauen am 19. Januar 1919 besiegelt wurde. 1949 hätten die „vier Mütter des Grundgesetzes“, Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel den Artikel 3, Absatz 2, des Grundgesetzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ erkämpft. 2009 sei dann, so Karin Mainka, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Helene Weber-Preis zur Förderung des politischen Engagements von Frauen auf kommunaler Ebene ausgeschrieben worden.
Die Frauen Union im Kreis Heinsberg haben sich mit dem Thema Frauenwahlrecht anhand des Filmes „Die göttliche Ordnung“, der sich mit der gesellschaftlichen Lage in der Schweiz, die erst 1971 das Frauenwahlrecht einführte, auseinandergesetzt.
Zur aktuellen politischen Situation in Deutschland, bemerkte Karin Mainka: „Für uns Frauen ist es natürlich schön, eine Frau als Kanzlerin zu haben, eine Frau als Parteivorsitzende und eine Frau als Europaabgeordnete zu haben, aber allgemein sind es immer noch viel zu wenig Frauen, die in der Politik oder im Berufsleben in Führungspositionen sind.“ Der Kampf, der vor mehr als 100 Jahren begonnen habe, sei noch lange nicht zu Ende gekämpft.