Mit einer gehörigen Portion neuer Erfahrungen kehrte die Geilenkirchenerin Johanna Jäger vom Parlamentarischen Patenschaftsprogramm, dem Austauschprogramm der deutschen und amerikanischen Parlamente, zurück in das heimatliche Geilenkirchen.
Ein Jahr lang war die 16 Jahre alte Gymnasiastin als Austauschschülerin in dem kleinen Ort Marcellus im Bundesstaat Michigan. Marcellus liegt ziemlich genau zwischen den Großstädten Chicago und Detroit, rund 50 Kilometer östlich des Lake Michigan.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Heinsberg, Wilfried Oellers, begrüßte die Schülerin, und ließ sich gespannt von den Erfahrungen der 16-Jährigen erzählen. Wilfried Oellers: „Johanna kam vor etwa zwei Jahren zum ersten mal in mein Wahlkreisbüro, bevor ihre Reise in die USA los ging. Heute ist sie hier, um von ihren Erlebnissen zu berichten.“
Die Schülerin, die in ihrer Freizeit leidenschaftliche Leichtathletin ist, beschrieb die Verhältnisse in der Umgebung, die ihr für das Austauschjahr zur zweiten Heimat geworden war: „Die Unterschiede sind schon erkennbar. Bei schlechtem Wetter mit Sturm und Regen konnte es schon vorkommen, dass das Licht ausfiel, weil ein Baum in eine der Zuleitungen gefallen ist. Da saß man da ohne Strom und ohne Wasser mit einer Kerze als Licht.“
Ihrem großen Hobby, der Leichtathletik, konnte Johanna ungestört nachgehen. Sogar einen neuen Schulrekord stellte sie in der 4 mal 800 Meter-Staffel auf. Überhaupt konnte die Sportlerin aus Geilenkirchen viel Sport machen: „In den USA ist es anders als hier bei uns. Dort gibt es kein Vereinsleben wie bei uns. Das läuft da alles über die Schulen.“
Johanna berichtete weiterhin, dass man als Austauschschülerin zu einem viel größeren Teil an Eigenständigkeit gezwungen ist, als es zuhause der Fall ist.
Auch die kulinarischen Eigenheiten der US-Amerikaner unterscheiden sich deutlich von den einheimischen. „Man musste nur eine bestimmte Packung in heißes Wasser geben, schon kam eine ganze Mahlzeit heraus. Das war praktisch für die Tage, an denen man nicht viel Zeit für das Vorbereiten von Essen hatte.“
Natürlich hatte die Geilenkirchenerin auch die Gelegenheit, die Präsidentschaftswahl und den amerikanischen Wahlkampf hautnah mitzuerleben. „Die Parteizugehörigkeit und Sympathie für einen Kandidaten wird in den USA sehr offen kommuniziert, man geht einfach anders damit um. Da haben die Menschen die Wahlplakate in den Vorgärten stehen. Das kennen wir hier so nicht. Natürlich ist es auch im Hinblick auf die sozialen Medien ganz anders als bei uns. Twitter und Facebook sind die meistbenutzten Medien im Wahlkampf gewesen.“ Das TV-Duell zwischen Clinton und Trump habe ich mit Spannung verfolgt.
Der Abgeordnete Oellers, der Johanna zu den gemachten, positiven Erfahrungen beglückwünschte, sagte: „Ich hoffe, dass diese Art von Wahlkampf bei uns keinen Einzug hält.“
Zum Schluss gab Oellers der Hoffnung Ausdruck, dass Johanna Jäger noch lange ihre Eindrücke und Erlebnisse in guter Erinnerung behalten wird und sie in ihrem Leben weiterbringen werden. „Ich hoffe, dass Du dieses Jahr immer positiv in Erinnerung behalten wirst! Gerade die neu geschlossenen Freundschaften und Bekanntschaften sowie das Kennenlernen eines anderen Landes sind die Aspekte, die das Patenschaftsprogramm prägen und ausmachen. Wie ich sehe, hast Du diese Ziele erreicht.“ sagte Oellers zum Abschluss.