Rheinische Post, 08.02.2021
Text: Anke Backhaus
Foto: Büro Wilfried Oellers MdB
Wassenberg Auch die Akteure bei der Kinderkrebshilfe müssen sich mit der Corona-Pandemie eingehend beschäftigen, doch: Das Spendenaufkommen blieb im Jahr 2020 immerhin konstant. Wiljo Caron erzählt.
33 Jahre ist es nun her, dass Wiljo Caron zu den Menschen zählte, die im kleinen Ophoven die Kinderkrebshilfe gegründet haben. Wer in der Region verwurzelt ist, der weiß, was daraus entstanden ist. Caron hatte kürzlich Besuch, anlässlich des Weltkrebstages zu Gast war das Kreis Heinsberger Bundestagsmitglied Wilfried Oellers (CDU).
„Die vielen Krankheitsbilder haben nichts von ihrem Schrecken verloren. Mut machen aber die vielen ehrenamtlichen Vereine, die sich auch während der Corona-Pandemie um krebskranke Menschen kümmern und sie in dieser schrecklich schweren Zeit begleiten“, so Oellers. Dass das gerade jetzt nicht so einfach ist, erläuterte Wiljo Caron in aller Ausführlichkeit. „Wir haben bis zur Coronazeit den Menschen unsere Arbeit auf Volksfesten wie dem Effelder Spargelfest oder auf Weihnachtsmärkten in der Region nahebringen können. Diese Veranstaltungen können nach wie vor nicht stattfinden. Solche Veranstaltungen bieten uns natürlich auch die Gelegenheit, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Leute, die unsere Hilfe brauchen, werden so auf uns aufmerksam. Das heißt: All das fehlt uns im Moment“, sagt Wiljo Caron.
Doch Caron, der zusammen mit seinen Mitstreitern viel Herzblut in die Arbeit der Interessengemeinschaft steckt, hat dennoch ein Lächeln im Gesicht. „Wir haben ja in all den vielen Jahren so viele und so gute Kontakte aufgebaut, dass wir – auch wenn das Pandemiegeschehen sehr belastend ist – keine nennenswerten Einbußen an Spenden hinnehmen mussten. Erneut konnten wir aus darauf verlassen, dass uns die Spender zur Seite stehen, wofür wir äußerst dankbar sind, denn wir haben damit nicht gerechnet.“ Wiljo Caron will dies als positives Signal für alle verstanden wissen, die sich in vielfältiger Form für andere Menschen engagieren. Caron: „Corona hat für ein schwieriges Jahr 2020 gesorgt, und immer noch kämpfen wir alle damit. Was ich aber zum Ausdruck bringen möchte: Wir möchten mit der guten Nachricht in schlimmer Zeit ein Ansporn sein, dass es lohnenswert ist, weiterzumachen.“
Beim Blick auf das gelbe Infomobil der Interessengemeinschaft Ophoven sagt Wiljo Caron: „Bei dem, was wir machen, hat sich eines immer ausgezahlt, und da lautet das Stichwort Vertrauen. Das Vertrauen holen wir uns auf der Straße. Dort haben wir immer Gelegenheit zu Gesprächen, dort können wir den Leuten immer darlegen, wofür die Spenden gebraucht werden. Die Menschen erkennen, dass jeder Euro ankommt. Regionale Präsenz ist also wichtig, denn so können wir für Transparenz sorgen.“ Wiljo Caron wurde 2020 vielfach angesprochen. Beispielsweise waren das Firmen, die auf ihre Weihnachtsfeier verzichtet haben und das dafür geplante Geld der IG Ophoven überlassen haben. Das hat Wiljo Caron und die weiteren Akteure der Interessengemeinschaft Ophoven gefreut.
Nach wie vor werden in Ophoven Spenden benötigt, unter anderem in den betroffenen Familien, zu denen die Interessengemeinschaft schnell persönlichen Kontakt aufbaut. Ein weiterer für die IG Ophoven wichtiger Baustein ist die Syltklinik der Deutschen Kinderkrebsstiftung, dorthin pflegen die Ophovener Helfer gute Kontakte. Bereits oft war Caron auf der Insel und hat Spenden persönlich überbracht. „Die Syltklinik ist eine ganz wichtige und wunderbare Sache. Hier werden auch Geschwisterkinder mitversorgt, auch ihnen wird Zeit und Raum geboten, um das zu stemmen, was während der Erkrankung zu kurz kam.“ Caron schätzt an der Arbeit der Syltklinik, dass der Patient die ganze Familie ist und daher auch mit der Familie gearbeitet wird. Eine Unterstützung der Einrichtung bleibt daher obligatorisch.