
Bundestagswahl 2013: Fünf Fragen an Wilfried Oellers (CDU); Foto RP
21. September 2013
Rheinische Post, Lokalteil Heinsberg
Kreis Heinsberg. 188.000 Wahlberechtigte im Kreis Heinsberg sind morgen zur Bundestagswahl aufgerufen. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Als Favorit geht Wilfried Oellers (CDU) ins Rennen.
Im Wahlkreis Heinsberg hat die politische Vormachtstellung der Konservativen Tradition. Von Karl Müller und Karl Arnold über Fritz Burgbacher, Adolf Freiherr Spies von Büllesheim und Karl Fell bis Leo Dautzenberg: 17 Bundestagswahlen gab es seit 1949, 17 Mal stammte der Sieger im westlichsten Wahlkreis Deutschlands von der CDU. Auch morgen, bei der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag, dürfte sich der Kandidat der Union das Direktmandat im Wahlkreis 89 kaum nehmen lassen. Wilfried Oellers (CDU), der vor wenigen Tagen seinen 38. Geburtstag feierte, bewirbt sich zum ersten Mal um einen Sitz im Bundestag. Der Rechtsanwalt möchte die Interessen der Bürger aus dem Kreis Heinsberg künftig in Berlin vertreten.
Oellers‘ stärkster Kontrahent heißt Norbert Spinrath (SPD). Zum dritten Mal tritt der 55-Jährige – sein Markenzeichen ist die rote Krawatte – bei der Bundestagswahl an. Zwar dürfte er im Rennen um das Direktmandat gegen den CDU-Kandidaten die schlechteren Karten haben. Dennoch könnte auch er am Ende ein Sieger sein: Die Landesdelegiertenkonferenz der nordrhein-westfälischen SPD hat Norbert Spinrat auf Platz 23 der NRW-Landesliste gewählt. Bei der Bundestagswahl 2009 hatte Spinrath noch auf Platz 58 der Landesliste kandidiert. Sollte die SPD morgen ein gutes Ergebnis einfahren, dürfte Spinrath über die Liste in den Bundestag einziehen. Erst in der Nacht zu Montag, wenn das vorläufige Wahlergebnis ausgewertet ist, dürfte feststehen, ob künftig zwei Abgeordnete den Kreis Heinsberg in Berlin vertreten. Auf ein gutes Ergebnis bei der Wahl hoffen auch FDP-Direktkandidat Linus Kester Stieldorf (18) und Grünen-Kandidat Hans Josef Dederichs (49).
Wahlberechtigte: Der Bundestag wird für vier Jahre gewählt. Wahlberechtigt sind alle Deutschen im Sinne des Art. 116 Abs. 1 des Grundgesetzes, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in der Bundesrepublik wohnen und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.
Wahllokale: Für diese Wahl wurde das Bundesgebiet in 299 Wahlkreise eingeteilt. Der Kreis Heinsberg bildet den Wahlkreis 89 mit rund 188 000 Wahlberechtigten. Bei der Bundestagswahl in den insgesamt 194 Wahllokalen im Kreis Heinsberg ist morgen von 8 bis 18 Uhr die Stimmabgabe möglich.
Briefwahl: Die Briefwahl wird immer beliebter. Gestern lag die Zahl der beantragten Briefwahlunterlagen in Erkelenz bei 5746, in Hückelhoven bei 4400, in Wegberg bei 3709 und in Wassenberg bei 2300. Die Wahlleiter gehen davon aus, dass bei der Bundestagswahl etwa jeder vierte Wähler – nicht Wahlberechtigte – seine Stimme per Briefwahl abgibt. Wahlberechtigte, die ihre Briefwahlunterlagen noch zu Hause haben, müssen diese bis spätestens Sonntag, 22. September, 18 Uhr, im Rathaus ihrer Stadt abgeben.
Wahlbeteiligung: Im Kreis Heinsberg lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2009 bei 70,2 Prozent (bundesweit 70,8), bei der Bundestagswahl 2005 bei 77,2 Prozent (bundesweit: 77,7).
Wahlsystem: Eine Hälfte der Abgeordneten wird in Wahlkreisen mit einfacher Mehrheit, die andere aus den Landeslisten nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt. Jeder Wähler hat zwei Stimmen. Mit seiner Erststimme wählt er den Wahlkreisbewerber, mit der Zweitstimme den Bewerber aus der Landesliste der betreffenden Partei.
Wahlergebnisse: Die Ergebnisse aus allen zehn Städten und Gemeinden des Kreises Heinsberg werden am Wahlabend im großen Sitzungssaal des Heinsberger Kreishauses bei einer Informationsveranstaltung bekannt gegeben. Dazu sind alle interessierten Bürger ab 18 Uhr eingeladen. Erfahrungsgemäß sind auch Vertreter der Parteien anwesend.
Das endgültige Wahlergebnis im Kreis Heinsberg wird durch den Kreiswahlausschuss in der Sitzung am 26. September um 17 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Heinsberger Kreishauses festgestellt. Die Sitzung ist öffentlich.