30. Juli 2015
Rheinische Post, Lokalteil Erkelenz
Erkelenz. Bundestagsmitglied Wilfried Oellers (CDU) nutzt die freie parlamentarische Zeit, um Kontakte in seinem Wahlkreis zu knüpfen. Gestern war er zu Besuch im Granterather Gartenbaubetrieb von Thomas Fell.
„Und bitte ordentlich, Herr Oellers.“ Mit fachlich geschultem Blick beobachtet Hermann Klauth, Geschäftsführer bei Blumen mit Pfiff in Erkelenz, schmunzelnd das, was Bundestagsmitglied Wilfried Oellers (CDU) gerade so macht. Oellers kümmert sich nämlich gerade um Stecklinge, die er nach Anleitung von Thomas Fell, dem Inhaber des Gartenbaubetriebes Fell in Granterath, sorgfältig pflanzt. „Ich komme ja aus der Landwirtschaft. Da ist der Bezug also da“, kontert Oellers, eigentlich Rechtsanwalt, schlagfertig.
Die Stimmung im Betrieb von Thomas Fell ist gelöst. Oellers nutzt die freie parlamentarische Zeit, um Besuche bei Unternehmen, sozialen Einrichtungen und Vereinen zu realisieren. Der Termin in Granterath kam auf Einladung des Landesverbandes Gartenbau Rheinland zustande. Bei dem Besuch ging es vordergründig um die derzeitige Situation der „grünen Branche“.
Aktuell, so sagte etwa Bernd Hallen (Baumschulen Hallen, Golkrath), sei die Trockenheit sehr fordernd gewesen. „Die Betriebe hatten da schon einen sehr hohen Aufwand mit der Bewässerung, um die Pflanzen in guter Qualität zu halten.“ Hallen lenkte das Gespräch indes auch auf den Wandel, den die Betriebe in den vergangenen Jahrzehnten durchlebt haben. „In den 1980er Jahren waren noch viele Abiturienten in der Ausbildung, das ist heute kaum noch so. Wir haben einen schönen und wichtigen Beruf – das müssen wir an junge Leute herantragen“, so Bernd Hallen, der oft die Gelegenheit nutzt, um bei jungen Menschen im Rahmen von Berufsinformationsbörsen das Interesse für die Branche zu wecken. Im Betrieb von Thomas Fell sind oftmals Kindergarten- und Schulkinder zu Besuch, damit frühzeitig ihr Sinn für Natur und Umwelt geschult wird. Der Landesverband hat dazu auch eine Nachwuchskampagne gestartet, wie Eva Kähler-Theuerkauf, die Präsidentin des Landesverbandes, unterstrich.
Die Präsidentin sprach zudem an, „dass für die Gesellschaft Grün zum zunehmend wichtigen Thema wird“. Friedhöfe, die nach Meinung des Verbandes heutzutage eine wichtige ökologische Funktion übernehmen, Gärten, Park-, Spiel- und Sportanlagen in Städten seien entscheidend, weil sie nicht nur die Biodiversität , sondern auch die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen positiv beeinflussen. Der Verband engagiert sich daher besonders für mehr Grün in den Städten und Gemeinden.
Für das Kreis Heinsberger Bundestagsmitglied Wilfried Oellers war der Besuch ein interessanter Ausflug in die grüne Branche: „Es ist gut, wenn solche Themen im direkten Kontakt an die Abgeordneten herangetragen werden.“