Rheinische Post, 11.11.2022
Text: (mwi)
Foto: Stephan Vallata
Hückelhoven Das Land NRW übernimmt fortan die Förderung, nachdem der Bund diese einstellt. Betroffen sind auch vier Standorte in Hückelhoven. Der CDU-Abgeordnete Wilfried Oellers kritisiert die Bundesregierung.
Das verkündete Aus für die Förderung der Sprachkitas zum Ende des Jahres war für viele Beteiligte ein Schock – auch in Hückelhoven, wo drei Einrichtungen mit vier Standorten beheimatet sind. Im ganzen Kreis sind es sechs. Nun hat die Landesregierung in NRW eine Lösung gefunden, mit der die Sprach-Kitas weiterlaufen können. Ab dem Sommer übernimmt das Land NRW die Förderung der Sprach-Kitas, bis dahin will der Bund weiterhin dafür aufkommen.
Der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers hatte die Entscheidung der Bundesregierung scharf kritisiert. „Das wäre eine Katastrophe gewesen“, findet der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Heinsberg. „Die Einstellung der Förderung hätte ein ganz wichtiges Element der Frühförderung einfach wegfallen lassen. Die Union hatte sich auf Bundesebene für die Beibehaltung der Förderung und der Sprach-Kitas stark gemacht.“ Nun ist die Finanzierung der Sprach-Kitas in NRW auch über den Sommer 2023 hinaus gesichert. Möglich macht dies eine Absprache zwischen Bundesregierung und Landesregierung in Düsseldorf in Person der Familienministerin Josefine Paul.
Dennoch bleibt ein Wehrmutstropfen übrig. Oellers: „Dadurch, dass die Bundesregierung das definitive Ende der Förderung der Sprach-Kitas zum Jahresende als zunächst unverrückbar dargestellt hatte, sind viele der Sprach-Pädagogen in den Kitas gezwungen gewesen, sich beruflich in andere Richtungen umzuorientieren. Für die davon betroffenen Kitas ist das schlecht. Denn die müssen jetzt unnötigerweise nach Ersatz suchen.“
Die Sprach–Kitas im Kreis Heinsberg seien davon allerdings zum mit wenigen Ausnahmen betroffen, ergänzt Oellers, der die grüne Familienministerin Lisa Paus kritisiert. Hätte diese „Ruhe bewahrt und zunächst einmal mit den Ländern einen Dialog geführt, wie die Zukunft der Sprachförderung aussehen könne, hätte man das Thema lösen können, ohne dass Unruhe bei den Beteiligten entsteht“, führt er fort. Leidtragende hiervon seien die Kinder als „Schwächste der Gesellschaft“.