Rheinische Post, 25.07.2022
Text: Büro Wilfried Oellers MdB
Foto: Tobias Koch
Kreis Heinsberg Der Heinsberger Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers kritisiert die Pläne der Bundesregierung, Sprach-Kitas ab 2023 finanziell nicht mehr zu fördern. Im Kreis profitieren sechs Einrichtungen von dem bundesweiten Programm.
(RP) Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist” wird bereits seit 2016 in mittlerweile jeder zehnten Kita deutschlandweit durchgeführt. Es dient der Verbesserung der Qualität der sprachlichen Bildung und verbindet drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Dabei wird jede Kindertagesstätte durch eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle und eine Fachberatung unterstützt. Im Kreis Heinsberg profitieren momentan sechs Kitas von diesem Programm. Damit solle nun 2023 aber Schluss sein, wenn es nach dem Willen der Bundesregierung gehe, sagt der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers.
„Die frühkindliche Sprachförderung ist ein wichtiger Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und gerechte Lebenschancen. Trotz allem möchte die Ampel-Regierung die finanzielle Förderung der Sprach-Kitas ab dem kommenden Jahr komplett streichen“, so der Christdemokrat. Und weiter: „Dies ist für mich mehr als unverständlich. Umso mehr, wo das Thema Chancengleichheit bei der Ampel-Koalition scheinbar einen hohen Stellenwert einnehmen soll. Leider aber nicht in diesem Fall, sodass der Koalition das Versprechen auf Chancengleichheit offensichtlich doch nicht so wichtig ist, wie sie es immer behauptet.“ Bislang konnten seit Beginn des Bundesprogrammes bereits knapp 500.000 Kinder und deren Familien von den Sprach-Kitas profitieren. Mit Beginn der neuen Förderperiode im Jahr 2021 wurde zudem ein Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung gelegt.
„Nun wird das Programm zum Ende des Jahres auslaufen, mitten im Kita-Jahr. In Zeiten der Folgen der Corona-Pandemie für die Bildung sowie zahlreicher geflüchteter Familien aus der Ukraine ist dies in keiner Weise nachvollziehbar“, kritisiert Oellers. Bei seinen zahlreichen Besuchen der Kindertagesstätten in den Gemeinden und Städten des Kreises habe er nur positive Erfahrungsberichte sammeln können. Ob die aufgrund des Förderprogramms eingestellten Fachkräfte weiter beschäftigt werden können, müssten nun die Kommunen als Träger der Einrichtungen entscheiden.