Rheinische Post, 10.05.2021
Text: Marvin Wibbeke
Bild: Uwe Anspach
Erkenzer Land Mit der NRW-Landesförderung sollen Lücken im Kreis Heinsberg geschlossen werden. Es ist etwa die Hälfte der geschätzten Investitionskosten.
Normalerweise hätte sich Wilfried Oellers, CDU-Bundestagsabgeordneter aus dem Kreis Heinsberg, persönlich mit dem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer getroffen. Wegen der Pandemie musste das Gespräch auf digitalem Wege stattfinden. Doch was Scheuer Oellers mitzuteilen hatte, erfreut den ehemaligen Ratsmann aus Heinsberg, egal auf welchem Wege es übermittelt wird. Denn das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert den Ausbau des Glasfasernetzes im Kreis Heinsberg mit 15 Millionen Euro.
„Damit ist eine weitere wichtige Etappe bei der Beseitigung aller noch bestehenden ‚Weißer Flecken’ im Kreis Heinsberg geschafft. Gerade die Corona-Pandemie mit Homeoffice und Homeschooling zeigt uns täglich, wie wichtig die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet für unseren Kreis ist“, teilt Oellers mit. Schon heute sei der Kreis Heinsberg gut ausgestattet, sogar einer der am besten ausgestattetsten in ganz Deutschland, betont Oellers. 2019 habe sich der Kreis mit seinen zehn Städten und Gemeinden zusammengeschlossen, um weitere Glasfaser-Infrastruktur zu schaffe und so die letzten noch vorhandenen Lücken zu schließen.
Oellers informierte Landrat Stephan Pusch und WFG-Geschäftsführer Ulrich Schirowski über den Förderbescheid. „Mit dieser Förderung werden wir unserem gemeinsamen Ziel, den Kreis Heinsberg flächendeckend mit Breitband sowie die Gewerbegebiete mit Glasfaser zu versorgen, sehr nahekommen“, betont Landrat Pusch. Für Schirowski bedeutet diese Förderung „eine strukturelle Verbesserung und einen weiteren Schub für die Wirtschaft im Kreis Heinsberg.“
Der Bund fördert den weiteren Ausbau des schnellen Internets im Kreis Heinsberg mit 15,35 Millionen Euro. Das sind 50 Prozent der geschätzten Investitionskosten (rund 30,7 Millionen Euro), die Kreis und Kommunen im nächsten Schritt für den weiteren Ausbau aufbringen müssen. Der Kreis hat sich aber um eine Co-Finanzierung des Landes bemüht, sodass der Eigenanteil der Kommunen gering ausfallen wird.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung könne nicht nur die Arbeit, sondern auch Mobilität, Bildung und Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum verbessert werden, sagt Oellers. Der Anschluss an ein schnelles Internet müsse daher so selbstverständlich sein wie eine gute Strom- und Trinkwasserversorgung. „Das hat der Bund erkannt und stellt große Summen zur Verfügung, um dieses Ziel zügig zu erreichen. Deshalb investiert die Große Koalition seit 2015 bis 2021 bis zu 12 Milliarden Euro in flächendeckende Glasfaser-Netze“, berichtet der Bundestagsabgeordnete.