Rheinische Post vom 18. November 2020
Text: Michael Heckers
Foto: dpa/Julian Stratenschulte
Wegberg/Erkelenzer Land Die Bundesregierung hat weitere Dosen mit Grippeimpfstoff bestellt. Davon können auch die Bürger in Wegberg und Umgebung profitieren, deren Nachfrage derzeit nicht zufriedengestellt werden kann.
Nachdem Ärzte und Apotheken in Wegberg zuletzt berichtet haben, dass ihnen kein Grippeimpfstoff für ihre Patienten mehr zur Verfügung steht, weist der Heinsberger Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (CDU) darauf hin, dass die Grippeimpfstoff-Produktion derzeit auf Hochtouren läuft, um den Bedarf bald wieder decken zu können.
Laut Oellers habe der Aufruf von Bundesgesundheitsministers Jens Spahn dazu geführt, dass eine hohe Nachfrage zur Grippeimpfung entstanden ist. Dies führe zunehmend zu Wartezeiten auf den Impfstoff. Nach Angaben des Bundestagsabgeordneten hätten ihm auch der Wegberger Kinderarzt Peter Gerhards und viele seiner Kollegen im Kreis Heinsberg von der mangelnden Verfügbarkeit des Impfstoffs berichtet: „Wir müssen vielen Patienten, die sich gegen Grippe impfen lassen wollen, leider sagen, dass die Impfung nicht sofort durchgeführt werden kann, da die Lieferung des Impfstoffs zunehmend schwieriger wird“, zitiert Oellers den Kinderarzt Peter Gerhards. Oellers erklärt, dass Gesundheitsminister Spahn schon frühzeitig mehr Impfdosen bestellt hat. „Wurden im letzten Jahr noch 18 Millionen Impfdosen bestellt, so waren es in diesem Jahr 27 Millionen.“ Dabei habe Spahn darauf hingewiesen, dass der Impfstoff nicht sofort vollständig produziert werden könne. Aus verfahrenstechnischen Gründen könnten die Impfdosen nur schrittweise produziert werden. Bis zum 30. Oktober wurden nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) 22,7 Millionen von den 27 Millionen bestellten Impfdosen verbraucht. Der Rest befinde sich in der Produktion. Oellers weist außerdem darauf hin, dass das PEI für Verbraucher, Ärzte und Apotheker eine Online-Meldestelle für vermutete Engpässe eingerichtet hat. Diese Meldungen dienen dazu, dass die zuständigen Stellen eine Neubeurteilung der Verteilpraxis veranlassen können. „Jeder Betroffene kann sich unter www.pei.de/lieferengpaesse-verbrauchermeldung an das PEI wenden. Ich habe das PEI auf die mir geschilderten Fälle hingewiesen und aufgefordert, die Lage im Kreis Heinsberg zu untersuchen und entsprechend gegenzusteuern, damit hier genügend Impfdosen vorhanden sind“, erklärt Oellers.
Gesundheitsminister Spahn hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass während der typischen Grippesaison eine Grippeschutzimpfung sinnvoll sei. Dies habe Auswirkungen auf die Pandemiesituation rund um Covid-19. Je mehr schwere Influenzaverläufe vermieden werden können, die zu einer intensivmedizinischen Behandlung führen, desto mehr Intensivplätze bleiben für schwere Covid-19-Fälle frei.