27. September 2017
Super Mittwoch Baesweiler – 27.09.2017, Seite 6
Erinnerung an jene Zeit, als Hühner Scherpenseel prägten
ÜBACH-PALENBERG. Drei Hühner, gefüttert von einer auf einem Stein sitzenden Person, scharren in Scherpenseel im Bereich des einstigen Hauses Offermanns im Kies. Was es damit auf sich hat, erfährt man bei näherem Hinsehen: Künstler Willi Arlt hat diese Skulptur entworfen, die an alte Scherpenseeler Zeiten und Traditionen erinnern soll. Scherpenseel wurde damals für Jahre zum „Hühnerzentrum“ für die Region und darüber hinaus.
Hahnenkämpfe am Sonntag
Nicht nur am Hühnermarkt wohnten damals nach der Überlieferung sogenannte „Honderkrime“ (Hühnerhändler), die Eier und Butter verkauften. Es wurden sogar nach einer Überlieferung von Johann Derichs, gest. 1967, überarbeitet von Josef Derichs, sogar sonntags Hahnenkämpfe ausgetragen und Preise für die Sieger ausgesetzt. „Da die Händler schöne Hähne hatten, war der Handel darin gut. Der nächste Markttag war auch noch zufriedenstellend, aber dann ging es bergab. Nach einigen Monaten waren sie Pleite. Der Markt war aus, aber nicht der Namen des Platzes, der noch heute besteht, „osse Hondermaat!“ unser Hühnermarkt“, ist in den historischen Aufzeichnungen nachzulesen. „Der Hühnermarkt hat seit dieser Zeit seinen Volksmundnamen trotzdem nie verloren“, weiß Dietmar Lux, der sich für die Schaffung einer Skulptur, die im Sommer offiziell eingeweiht wurde, eingesetzt hat. Initiator Lux mit dem Ortsverband Scherpenseel/Windhausen/Siepenbusch/ Zweibrüggen bedankte sich nochmals bei den Sponsoren und verwies darauf, dass er stolz ist auf den Ortsverband, der schon viel erreicht hat und sich auch noch viel vorgenommen hat.
Auch CDU-Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers gratulierte und meinte, dass solche Aktionen die echte Dorfgemeinschaft ausmachen.