Rheinische Post, 31.05.2021
Text: Anke Backhaus
Foto: Uwe Heldens
Wassenberg Die CDU hat mit Wassenberger Bürgern über die angespannte Verkehrslage in der Stadt gesprochen. Viele problematische Stellen wurden dabei kontrovers diskutiert.
Im Kommunalwahlkampf fiel es besonders auf: Den Bürgern in Wassenberg brennt vor allem ein Thema unter den Nägeln – es geht um die aktuelle Verkehrssituation, vor allem in der Innenstadt. Marcel Maurer, damals noch Bürgermeisterkandidat und heutiger Amtsinhaber, war da schon froh, dass die CDU-Fraktion im Stadtrat schon im Mai 2020 beantragt hatte, das geplante Verkehrskonzept vorzuziehen.
Das Thema scheint ein Dauerbrennerzu sein, den der CDU-Stadtverband zum Mittelpunkt der Diskussion bei der ersten Auflage des Bürgerdialogs gemacht hatte. Dirk Schulze, der Vorsitzende des Stadtverbandes, jedenfalls freute sich über die Resonanz, denn nahezu 40 Wassenbergerinnen und Wassenberger haben an der Online-Sitzung teilgenommen. Schulze erklärte: „Die Verkehrslage in Wassenberg ist ja kein eigenes CDU-Thema, sondern alle Fraktionen sind in Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern. Auch unser neues Format soll jeden Interessierten ansprechen – nicht nur CDU-Mitglieder. Die Tür steht allen offen.“
Bürgermeister Marcel Maurer betonte wie schon in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses, dass das vorliegende Konzept nach wie vor ein Grundlagenpapier sei, das es nun zu diskutieren und auszugestalten gelte. „Ich habe überwiegend Kritik gehört, die sich auf die Vielzahl von Schleichwegen oder auch Durchgangsstrecken beziehen. Angesprochen von den Bürgern wurde auch oft das Defizit in der Innenstadt – hierbei geht es klar um die Radwegesituation.“
Insgesamt gehe es aber nicht nur darum, denn auch die Verbesserung der Verkehrsführung und des öffentlichen Personennahverkehrs sei wichtig. Aber: „Ob wir über Bundes-, Land- oder Kreisstraßen reden – die Stadt hat da keine Handhabe“, erklärte Maurer und wies darauf hin, dass die Stadt daher auch einen Abstufungsantrag gestellt habe, um aus der L 19, die die L 117 und B 221n verbindet, eine Gemeindestraße zu machen. Die L 19 zieht sich quer durch die Stadt.
Vielfach wiesen die Bürger auf den auch aus Verwaltungssicht meistgenutzten Punkt in der Stadt hin. Gemeint ist die Burgstraße, die in Richtung Roermonder Straße führt. Hier ist es möglich, nach rechts in Richtung Rathaus und nach links in Richtung Graf-Gerhard-Straße abzubiegen. Geht es nach dem Willen der Stadt, soll dort nur noch ein Rechtsabbiegen möglich sein, weil Linksabbieger oftmals die angrenzenden Wohngebiete nutzen und diese so belasten. Trotzdem tun sich einige Bürger schwer damit, nicht mehr links fahren zu dürfen und begründeten dies auch damit, dass viele Menschen zur Sparkasse oder auch zum Tierarzt abbiegen wollen.
Kontrovers diskutiert wurde auch die Klosterstraße, die vor allem für Radfahrer stark aufgewertet werden soll. Dadurch befürchten nicht wenige Wassenberger eine Mehrbelastung der Erkelenzer Straße.
Auch Bundestagsmitglied Wilfried Oellers nahm teil und wertete die B 221n als „Segen für die Stadt“.