Rheinische Post vom 24.06.2021
Text: Daniela Giess
Foto: Jürgen Laaser
Erkelenz Seit wenigen Jahren arbeiten die beiden Erkelenzer Dörfer Venrath und Kaulhausen noch enger zusammen. Jetzt haben sie einen gemeinsamen Wanderweg eingeweiht.
Bürgermeister Stephan Muckel durchtrennte das rot-weiße Flatterband mit der Schere: Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde der neue Rundweg Venrath-Kaulhausen an der Gaststätte Bruns damit offiziell seiner Bestimmung übergeben. Dabei handele es sich um weitaus mehr als einen Weg, machte der Erkelenzer Verwaltungschef deutlich. Die beiden tagebaunahen Standorte Venrath und Kaulhausen würden miteinander verbunden; sie seien besonderen Belastungen ausgesetzt, zum Beispiel durch Staub und Lärm am Rande des Tagebaus.
Auch wenn Muckel zum nächsten Termin weitereilen musste und noch nicht die Zeit hatte, den neuen Weg zu Fuß oder auf dem Fahrrad zu erkunden – einen besonderen Charme hat er bereits ausgemacht: „Man kann auf Pantoffeln aus dem Haus gehen und eine schöne Feierabendrunde drehen.“
Da die Stationen unterwegs historisch aufgearbeitet seien, biete der Rundweg eine interessante Möglichkeit für alle, betonte Muckel in seiner Ansprache. Als Projekt des Dorfinnenentwicklungskonzepts der beiden Nachbarorte, das 2018 vom Rat der Stadt Erkelenz beschlossen wurde, wurde der Weg mit Kosten in Höhe von 12.400 Euro realisiert. Das Ziel des langfristig angelegten Konzepts: Orte am Tagebaurand stärken und attraktiver gestalten.
Elf Sitzbänke, 60 Wegweiserschilder sowie acht Informationstafeln, etwa an der Kaulhausener Kapelle, sind auf der acht Kilometer langen Strecke zu finden, die die Gemeinschaft zwischen den beiden Orten künftig noch mehr stärken soll. Durch den Ausbau weiterer Abschnitte oder Wegeverbindungen kann der Rundweg vergrößert werden. Der städtische Baubetriebshof hatte die Standorte für die Bänke hergerichtet und sie aufgestellt, Schilder und Tafeln angebracht.
Der technischer Beigeordnete Ansgar Lurweg sprach von einem „sehr engagierten Projekt“, in dem die beiden Orte gemeinsam gearbeitet hätten. Der Rundweg Venrath-Kaulhausen ist nicht das erste Projekt aus dem Konzept, das realisiert worden ist. Die Bürgerwiese in Kaulhausen wurde im vergangenen Herbst offiziell vorgestellt und für die Nutzung freigegeben, wegen der Pandemie jedoch nur im kleinen Kreis – die meisten Punkte stehen allerdings noch an. Das Konzept ist langfristig angelegt, da sich Wünsche der Bewohner und die örtlichen Gegebenheiten ändern können. So machte Bürgermeister Muckel in diesem Zusammenhang deutlich, dass eine Verkleinerung des Tagebaus Garzweiler II im Jahr 2026 noch möglich sei.