
Freude über „Begegnung 2016“: Willi Engels nahm den Preis der sparkassen-stiftung am Mittwochabend in Kempen aus den Händen von Philipp Schneider (l.) und Thomas Pennartz (r.) entgegen. Foto: agsb
16.09.2016
Heinsberger Nachrichten / Lokales / Seite 16
Feierstunde in der Bürgerhalle von Kempen: Die Sparkassen-Stiftung für Völkerverständigung würdigt das ehrenamtliche Engagement von Willi Engels mit der Auszeichnung „Begegnung 2006“. Der Bürgerpreis geht an Sven Pasch.
Kreis Heinsberg. Willi Engels, der Vorsitzende des Vereins „Jugend aktiv“, des Vereins für unabhängige Jugendarbeit im Kreis Heinsberg, ist am Mittwochabend mit der Auszeichnung „Begegnung 2016“ geehrt worden. Der mit 5000 Euro dotierte Preis der Sparkassen- Stiftung für Völkerverständigungwurde vor rund 100 Gästen bei einer Feierstunde in der Kempener Bürgerhalle vom stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums, dem Kreis-Dezernenten Philipp Schneider, und Sparkassendirektor Thomas Pennartz überreicht. Musikalisch wurde die Feier von Julius Meier und Theo Krings gestaltet sowie – passend zum internationalen Begegnungsgedanken – vom Duo BoW (Maria Spolna und Tomasz Matusiak) aus Ozimek, der polnischen Partnerstadt von Heinsberg.
Die Jury habe als Preisträger eine Persönlichkeit ausgewählt, die sich durch viele internationale Begegnungen in besonderem Maße für die Völkerverständigung eingesetzt habe, sagte Schneider in der Laudatio. In Engels‘ Leben lasse sich ein roter Faden verfolgen: „Ihr Werk, Ihr Denken und Ihr Handeln sind geprägt von der Idee der Begegnung.“ Genau wie die Stiftung fungiere Engels seit mehr als 25 Jahren als Motor und Initiator internationaler Begegnungen. Mit der Sportjugend des Kreissportbundes und der Sparkassen-Stiftung als Veranstalter habe er viele internationale Maßnahmen ins Leben gerufen, die teilweise bis heute existieren würden. „Seit vielen Jahren gab und gibt es unter Ihrer Leitung einen regen Jugendaustausch mit Litauen, Polen, Ungarn, Rumänien, Tschechien, Montenegro und der Russischen Föderation.“ Besonderen Wert lege Engels darauf, Völkerverständigung anzubahnen und dabei dauerhafte Kontakte herzustellen. Besonders jungen Menschen werde es dadurch ermöglicht, andere Länder und Kulturen kennenzulernen.

Ein ausgezeichneter „Alltagsheld“: Sven Pasch wurde mit dem Bürgerpreis
geehrt. Foto: agsb
Mit dem Verein „Jugend aktiv“ organisiere er Begegnungen von Jugendlichen aus der Stadt Arsamas in der Russischen Föderation und der Stadt Ineu in Rumänien mit Jugendlichen aus dem Kreis Heinsberg. Engels habe sich über viele Jahre, unter Rückstellung persönlicher Belange und Interessen, sehr intensiv und mit großem Erfolg für den Begegnungsgedanken im Kreis Heinsberg engagiert und fortwährend eingesetzt, lobte Schneider den Preisträger. Dieses ehrenamtliche Engagement sei wohl in dieser Form einzigartig. Engels dankte vor allem der Sparkassen-Stiftung für die finanzielle Unterstützung seiner Aktivitäten und seinem jungen, zuverlässigen Mitarbeiterteam, wobei er einen dieser Mitarbeiter herausstellte, weil er ihn ununterbrochen begleitet habe: Christoph Kirstein. Willi Engels zitierte Burt Lancaster – „So lange man neugierig ist, kann einem das Alter nichts anhaben“ – und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, noch lange neugierig zu sein.
Im Rahmen des Deutschen Bürgerpreises hatte sich die Kreissparkasse in diesem Jahr erstmalig entschieden, den Bürgerpreis auch im Kreis Heinsberg auszuschreiben: „Integration gemeinsam leben“ lautete das Thema. Als Preisträger wurde nun in der Kategorie „Alltagshelden“ Sven Pasch geehrt. Zu der mit 1500 Euro dotierten Auszeichnung gratulierten die Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers und Norbert Spinrath. Pasch, der als Trainer das Fußballtraining der Reservemannschaft von der SVG Birgden-Langbroich-Schierwaldenrath koordiniere, habe bereits 2009 ein Projekt ins Leben gerufen, „mit dem geistig behinderte Menschen in den Verein integriert werden“, berichtete Sparkassendirektor Pennartz. Über viele Jahre begleite Pasch dabei Menschen mit geistiger Behinderung als Betreuer und Helfer. „Allein dieses langjährige Engagement ist beeindruckend“, so Pennartz. Seit dem vergangenen Winter habe Pasch das Angebot zugunsten von Flüchtlingen ausgeweitet. „Es ist eine außergewöhnliche Leistung, über einen langen Zeitraum sowohl heimische Spieler, geistig beeinträchtigte Menschen und vor Krieg und Zerstörung Geflohene zusammenzubringen“, stellte der Laudator fest. „Sie haben den Sport als Brücke zwischen diesen Gruppen genutzt, und der Erfolg dieses Projekts zeigt, was Ehrenamt alles möglich macht und was Ehrenamt leisten kann“, dankte er Pasch. „Sie haben bewiesen, wie einfach es sein kann, Flüchtlinge in unser Leben im Kreis Heinsberg zu integrieren, ihnen Hoffnung und Mut zu geben und sie so die Erinnerungen an das vergessen zu lassen, was sie zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen hat.“
Beide Preisträger freuten sich über Auszeichnung und Glückwünsche. Und sie machten deutlich, wie sehr ehrenamtliches Engagement und damit verbundene Erlebnisse und Erfahrungen für sie selbst ein Gewinn sind. (disch)