Heinsberger Zeitung, 08.06.2020
Text und Foto: Dettmar Fischer
ÜBACH-PALENBERG Mehrgenerationenhäuser aus der ganzen Bundesrepublik haben sich am Wettbewerb „Demografie-Gestalter 2020“ beteiligt. In der Kategorie „Integration“ gewann das Filmprojekt „Alles auf Anfang“ aus Übach-Palenberg.
Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat die Urkunde unterschrieben, die nun im Mehrgenerationenhaus der Stadt Übach-Palenberg hängt. Die Leiterin des städtischen Jugendzentrums, Marion Dalmisch, hat diese Siegerurkunde des bundesweiten Wettbewerbs der Mehrgenerationenhäuser „Demografie-Gestalter 2020“ einfach schon mal so auf ein Nägelchen platziert.
Denn weder die feierliche Siegerehrung in Berlin noch die große Fete im Jugendzentrum konnten wegen Corona gefeiert werden. Doch sowohl der Abstecher in die Bundeshauptstadt als auch eine Multikulti-Party im Mehrgenerationenhaus sollen noch nachgeholt werden.
Derzeit werde das Filmprojekt, wie Marion Dalmisch erklärte, für die Verwendung im Schulunterricht didaktisch aufgearbeitet. Marion Dalmisch hatte ganz unfeierlich am Telefon von der Würdigung des Films erfahren. Das Projekt hatte ihr Kollege Tim Schäfer begleitet. Teilgenommen hatten vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund.
„Alles auf Anfang? – Ein neues Leben in Übach-Palenberg“ ist ein Werkstattfilm unter der künstlerischen Leitung von Michael Chauvistré, der bereits ähnliche Projekte in Aachen erfolgreich realisiert hat. Gefördert wurde der Film vor dem Hintergrund der Ereignisse auf der Kölner Domplatte in der Silvesternacht 2015/16 über das Landesprogramm „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“. Michael Chauvistré war es gelungen, vier Stunden dokumentarisches Filmmaterial in 23 Minuten so zu verdichten, dass der Zuschauer die Migranten, ihr Schicksal und ihre Denkweise besser kennenlernt.
Auch wenn die große Feier noch bevorsteht, ließen es sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers, Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Oliver Walther nicht nehmen, zumindest Marion Dalmisch stellvertretend für die Filmcrew ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung zu gratulieren.
Das Preisgeld von 2000 Euro wird in ein neues Projekt investiert werden, berichtete Dalmisch. Zudem war mit der Preisvergabe ein Bonus von 1000 Euro verbunden, der eine Feier anstelle der entfallenen in Berlin möglich machen wird. Wahrscheinlich, so Marion Dalmisch, werde man im kommenden Jahr den Filmpreis mit einem multikulturellen Fest im Mehrgenerationenhaus groß nachfeiern.
Und Wilfried Oellers will mal schauen, ob er, sobald es wieder möglich sein wird, die Sieger aus dem Mehrgenerationenhaus nach Berlin einladen kann.
Eine Auswahl von Projekten aus dem Wettbewerb „Demografi-Gestalter 2020“ ist auf der Webseite www.mehrgenerationenhaeuser.de zu finden.