Heinsberger Nachrichten
10.03.2019
Text und Foto: Markus Bienwald
ÜBACH-PALENBERG Beim Ortsverband Übach-Palenberg des Technischen Hilfswerks (THW) läuft es: Das wurde spätestens bei der Feierstunde in der Unterkunft in der Werkstraße klar.
Denn Ortsbeauftragter Hans Engels hat mit Klaus Johnen und Bernd Junker nun zwei Kameraden in den eigenen Reihen, die das seltene Ehrenzeichen in Bronze des Bundesverbandes tragen dürfen. „Dieses Abzeichen wird nur 180 Mal pro Jahr in Deutschland verliehen und ist ein Zeichen höchsten Respekts“, fand da auch Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers die richtigen Worte. Auch die gut 40 weiteren Anwesenden spendeten für die Leistungen der beiden viel Applaus und Anerkennung.
Klaus Johnen, der wegen seiner ruhigen Art und seines Wissens intern auch schon einmal„Klaus, der Erklärbär“ genannt wird, ist seit fast 40 Jahren beim THW dabei und als Verwaltungshelfer die erste Anlaufstelle für alle Helfer im Ortsverband.
Bernd Junkerhat als Ehrenamtler beim THW angefangen und ist nun seit einiger Zeit schon hauptberuflich in der Regionalstelle Mönchengladbach aktiv. Landesbeauftragter Dr. Hans-Ingo Schliwinski durfte im Beisein auch der beiden Bürgermeister aus Geilenkirchen, Georg Schmitz, und Übach-Palenberg, Wolfgang Jungnitsch, die Ehrenzeichen verleihen. Natürlich freuten sich beide Verwaltungschefs über ein so ausgezeichnetes Engagement.
Im Jahresbericht, der von Stephan Frambach vorgetragen wurde, gab es viele Highlights. Besonderes Augenmerk erforderte dabei der statistische Teil. Zwar war mit insgesamt 23.339 Stunden die Zahl der geleisteten Helferstunden im Ortsverbad im Vergleich zum Vorjahr um genau 998 kleiner, aber das müsse natürlich in Relation zur Stundenverteilung und auch zu den eingesetzten Helfern gesehen werden, so Frambach. Es wurde schnell klar, dass die Zahl der Einsatzstunden mit 2153 ungleich höher war als noch die 946 Stunden in 2017.
Auch die Zahl der absolvierten Stunden für Lehrgänge und Fortbildung lag mit 4211 deutlich über dem Vorjahr.
Einsätze, die zur Zahl der Helferstunden natürlich beitrugen, waren beispielsweise das Räumen von Plantagen für Pflanzen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, etwa im Selfkant, die Hilfe bei einem unterspülten Kellergewölbe, bei Gebäudeschäden oder auch beim Moorbrand in Meppen. Hilfe im Ausland wurde auch geleistet: So kamen Kameraden aus Übach-Palenberg in Bangladesch und Jordanien zum Einsatz.
Erfreuliches gab es auch von der Jugendgruppe, die sich um den THW-Nachwuchs zwischen zehn und 17 Jahren mit Fahrten, Wettkämpfen und Übungen verdient gemacht hat. Hier lag die Zahl der eingesetzten Stunden mit 5454 über der des schon guten Vorjahres (5273).
Zu so viel Einsatz gehöre auch eine entsprechende Ausrüstung und Ausbildung, wie Stephan Frambach abschließend meinte. Neu im Ortsverband seien ein Zugtruppfahrzeug und ein 50 kVA Lichtmast-Anhänger mit LED-Ausstattung, beispielsweise zum Ausleuchten von Einsatzstellen. Acht neue Einsatzkräfte konnten 2018 verpflichtet werden, wobei auch „Seiteneinsteiger“ dabei waren, die nicht aus der eigenen Jugend stammen. Zahlreiche Aus- und Fortbildungen im Bereich Führung und Kommunikation, die erfolgreiche Arbeit im Führungspool Mönchengladbach und der regelmäßige Austausch mit anderen Partnern im Rahmen der Gefahrenabwehr rundeten die vielfältigen Tätigkeiten ab.
Das passt dann gedanklich auch wieder zu den geänderten Rahmenbedingungen, in denen sich das THW seit einiger Zeit bewegt. Notversorgung, Notinstandsetzung und auch der Bundesfreiwilligendienst spielen derzeit eine wichtige Rolle in der Planung. Bei letzterem wurden dem THW bundesweit 2000 Stellen zugesagt – derzeit sind es 60 – was nach Ansicht des Landesbeauftragten Dr. Hans-Ingo Schliwinski auch eine Herausforderung für die Ehrenamtler in den Ortsverbänden ist.