18.05.2016
Geilenkirchener Zeitung – Lokales, Seite 17
Carolus-Magnus-Gymnasium Übach-Palenberg gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Europawoche 2016“.
Projekte vorgestellt.
Übach-Palenberg. Geht es in diesen Tagen um Europa, muss es auch immer um Flüchtlinge gehen. So war es auch beim Europatag am Carolus-Magnus-Gymnasium (CMG), an dem nun fünf prämierte Einzelprojekte gezeigt wurden. So ist die Schule einer der Gewinner des Wettbewerbs „Europawoche 2016“ und gehörte damit zu den von Europaminister Franz-Josef Lersch-Mense ausgezeichneten 70 Projekten, die jeweils bis zu 2000 Euro aus Landesmitteln für von ihnen angeschobene und verwirklichte Projekte rund um den europäischen Gedanken erhielten. Dass die Flüchtlinge dabei eine Hauptrolle spielen, betonte nicht nur der Minister in seiner Pressemitteilung. Auch im bestens gefüllten Pädagogischen Zentrum wurde schnell klar, dass Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten, hier ein Zuhause gefunden haben.
So trugen die jungen Vertreter der Integrationsförderklassen große Plakate auf das Podium, auf denen beispielsweise zu lesen war: „Ich bin sehr glücklich in Deutschland“ und, dass Deutschland schön ist. Manche der Schüler zeigten aber auch, dass ihre eigentliche Heimat woanders ist und sie sich danach sehnen, irgendwann einmal wieder in ihre Heimat zurückzukehren, auch wenn es in Deutschland sehr schön ist.
Treffen mit Niederländern
Ein zweiter wichtiger Punkt an diesem Tag war ohne Zweifel das Zusammentreffen von deutschen und niederländischen Schülern. So pflegen das CMG und das Charlemagne Collège aus der Partnergemeinde Landgraaf/NL schon seit geraumer Zeit eine sehr rege Freundschaft, die schon in vielen Projekten ihren Niederschlag fand. Beim Europatag fanden sie sich nun in bunt gemischten Gruppen zusammen, diskutierten miteinander, lernten einander kennen und schlossen Freundschaften. „Die ersten Whatsapp-Gruppen waren ganz schnell gegründet“, berichtet SV-Lehrer Holger Heß sichtlich begeistert.
Ein drittes Projekt an diesem Tag war die Podiumsdiskussion, an der Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, Wethouder Ton Ancion aus Landgraaf in Vertretung für Bürgermeister Raymond Vlecken, die stellvertretende CMG-Schulleiterin Dr. Renate Schwab, Schulleiter Joep van Eyk vom Charlemagne College sowie die Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) und Norbert Spinrath (SPD) teilnahmen. „Es sind schwierige Zeiten in Europa“, sagte beispielsweise van Eyk, der aber anregte, sich an dem beispielhaften Einsatz Deutschlands in der Flüchtlingsfrage ein Beispiel zu nehmen, wofür es viel Applaus auch vom Podium gab. Die übrigen Diskussionsteilnehmer betonten, dass Europa kein Auslaufmodell, sondern nach wie vor ein zukunftsträchtiger Entwurf sei, der mit Leben gefüllt bleiben müsse.
Neben dem Europacafé, einer deutsch-niederländischen Kunstausstellung und dem Selbsterfahrungsprojekt, bei dem CMG-Schüler sich auf eine multikulturelle Reise begaben, wurde zuletzt auch das Integrationsprojekt „Ingenieure ohne Grenzen“ vorgestellt. Ziel ist es, Flüchtlinge und Schüler über Studenten in unsere Gesellschaft zu integrieren. Das geschieht nicht nur bei lockeren Treffen, sondern auch mit dem Erlernen von Deutsch.
„Das klingt zwar einfach, aber da viele Flüchtlinge kaum Deutsch sprechen und sie auch Englisch nicht so gut können, ist es doch schwieriger, als am Anfang gedacht“, erklärt SV-Lehrer Holger Heß dazu.
„Es sind schwierige Zeiten in Europa.“
Joep van Eyk, Leiter des
Charlemagne Colleges