Heinsberger Zeitung vom 07.09.2020
Text: Nicola Gottfroh
Foto: dpa/Daniel Reinhardt
KREIS HEINSBERG Bis Oktober möchte die Deutsche Bahn laut einer Sprecherin über einen neuen IC-Halt entscheiden. Die Initiative kam von zwei CDU-Politikern aus dem Kreis.
Könnte zukünftig der Intercity in Erkelenz Halt machen? Wenn es nach dem Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) geht, dann soll das in den kommenden Monaten geschehen. Seit Längerem setzen sich der Bundesabgeordnete für den Kreis Heinsberg und der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Erkelenz und Bürgermeisterkandidat Stephan Muckel dafür ein, dass der Bahnhof Erkelenz ein Haltepunkt für IC-Züge wird, die täglich von Aachen durchgehend nach Berlin fahren. „Gerade an dem am stärksten frequentierten Bahnhof des Kreises Heinsberg wäre das für viele Pendler aus dem Kreis eine Erleichterung“, heißt es aus dem Büro von Oellers. „Wir führen diesbezüglich regelmäßig Gespräche mit der Deutschen Bahn, um zum anstehenden Fahrplanwechsel im kommenden Jahr den Haltepunkt zu realisieren“, sagt Oellers. „Denn der Erkelenzer Bahnhof hat das höchste Fahrgastaufkommen im Kreis Heinsberg, so dass es sinnvoll wäre, aufgrund dieser Bedeutung des Bahnhofs einen IC-Halt einzurichten“, so Stephan Muckel.
Die Deutsche Bahn bestätigte diese Feststellung in den geführten Gesprächen. „Sie hat zugesagt, den Vorschlag wohlwollend und intensiv zu prüfen“, heißt es aus dem Büro des Bundestagsabgeordneten. Nach Auskunft der Deutschen Bahn wird die Entscheidung über einen IC-Halt in Erkelenz im Oktober 2020 getroffen. Bis dahin seien alle Planungen für den anstehenden Fahrplanwechsel abgeschlossen. Ob für einen IC-Halt noch bauliche Umgestaltungsmaßnahmen am Bahnhof Erkelenz nötig wären und wie realistisch der Vorstoß aus Sicht der Deutschen Bahn ist, dazu wollte sich das Unternehmen nicht äußern. „Derzeit laufen zum genannten Thema interne Prüfungen, die noch nicht abgeschlossen sind“, teilte eine Bahnsprecherin auf Nachfrage mit.
Laut Oellers müssten vor allem die Auswirkungen eines IC-Halts in Erkelenz bezogen auf die Taktverhältnisse des übrigen Bahnverkehrs, die nicht nur lokal, sondern auch überregional zu berücksichtigen sind, zunächst auf den Prüfstand gestellt werden. Und hofft auf Zustimmung der Bahn: „Mit einem IC-Halt in Erkelenz und dem bestehenden IC-Halt in Geilenkirchen wäre der Kreis Heinsberg im Schienen-Fernverkehr gut angebunden.“
Ein möglicher IC-Halt sehen beide Politiker übrigens nicht in einer Konkurrenz zu den Planungen eines ebenso wünschenswerten S-Bahn-Halts in Erkelenz. Entsprechende Planungen würden auf viele Ebenen im Rahmen einer revierweiten S-Bahnkonzeption abgestimmt und mit Machbarkeitsstudien hinterlegt.