5. Februar 2017
Super Sonntag Erkelenz – Hückelhoven – Wegberg / Seite 17
Machbarkeitsstudie der WestVerkehr soll Möglichkeiten im Alltagsbetrieb ausloten.
Erkelenz. WestVerkehr GmbH und Stadt Erkelenz setzen auch weiterhin auf den Erka-Bus, und gehen jetzt sogar noch einen Schritt weiter. Die erfolgreiche innerstädtische Bus-Linie könnte bald mit einem Elektro-Bus betrieben werden.
„Das wäre zukunftsweisend für den ländlichen Raum“, freut sich der Erkelenzer Bürgermeister Peter Jansen mit Hinweis auf die ehrgeizigen Pläne in Sachen Öffentlicher Personen-Nahverkehr. Exakt 10.260 Euro an Bundesmitteln, und damit einen Zuschuss von 50 Prozent bezogen auf die Gesamtkosten, gibt es für eine Machbarkeitsstudie, mit der die west die Chancen auf eine Umstellung des Erka-Busess auf Elektro-Antrieb ausloten will. Den entsprechenden Zuwendungsbescheid hatte der CDU-Bundestagsabgordnete Wilfried Oellers bereits im Januar in Berlin entgegengenommen.
Bei der Vorstellung des Projekts im Erkelenzer Rathaus, an der auch Wilfried Oellers teilnahm, konnten schon erste Ergebnisse vermeldet werden. „Unser Zeitplan ist sehr sportlich“, betonte west-Geschäftsführer Udo Winkens. Er erwartet bereits Ende April den entsprechenden Abschlussbericht. In der auf Erkelenz zugeschnittenen Studie soll geklärt werden, ob ein elektrisch angetriebener Erka-Bus genauso einsetzbar ist wie ein Bus mit herkömmlichen Antrieb. Ist beispielweise die Reichweite einer Batterieladung ausreichend? Wie muss das notwendige Lademanagement aussehen? Muss eventuell ein zweiter Bus als so genannte Back-Up-Lösung bereit stehen?
Am Ende soll ein Katalog von Erkenntnissen vorliegen, der exemplarisch am Erka-Bus das Für und Wider elektrisch betriebener Busse beleuchtet.
Sowohl bei der west als auch bei der Stadt Erkelenz ist man optimistisch, was die Ergebnisse pro E-Mobilität betrifft. Udo Winkens sieht „gute Chancen“, auch für die Anschaffung eines E-Busses Zuschüsse vom Bund zu bekommen. Allerdings rechnet er nicht so schnell mit der Realisierung des Projekts. „Das kann sich aufgrund der Bearbeitung der Anträge beim Bund ziehen“, betont er, „realistisch rechne ich Ende 2018 Anfang 2019 mit der Anschaffung eines entsprechenden Elektro-Busses“.
Für den west-Geschäftsführer sind kleine, flexibel einsetzbare Busse die Zukunft des ÖPNV, zumal in Verbindung mit einem umweltfreundlichen Elektro-Antrieb. Udo Winkens ist sich sicher: „Die Stadt Erkelenz könnte damit zu einem Vorzeigemodell für Deutschland werden.“ Überzeugt vom Konzept zeigt sich auch der Klimaschutzmanager der Stadt Erkelenz: Es sei sehr positiv, merkte Oliver Franz beim Termin im Rathaus an, dass sich eine Verkehrsgesellschaft dem Thema E-Mobilität zuwende. Eine Einschätzung, der Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete der Stadt, nur beipflichten konnte. „Für uns“, so Lurweg, „ist das ein Baustein im Gesamtkonzept Klimaschutz“.
Dass die Stadt den Klimaschutz ernst nimmt, wird auch an anderer Stelle deutlich: Mittlerweile sind im kommunalen Fuhrpark insgesamt drei Elektrofahrzeugen und vier Pedelecs zu finden.
Damit möchte Erkelenz einen wichtigen Beitrag zur Senkung des CO2-Austoßes und zur Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements im Rahmen ihrer Klimaschutzaktivitäten leisten. (ferdi)
Der Erka-Bus schreibt weiter Erfolgsgeschichte. Der Bus, der seit Dezember 2014 auf zwei Ringlinien in der Stadt unterwegs ist und immer wieder an Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer angepasst wurde, hat seine Fahrgastzahlen um fast 100 Prozent gesteigert. Nutzten Anfang 2015 schon über 600 Fahrgäste pro Woche das Angebot, wurden Anfang November 2015 bereits 750 Kunden gezählt, im November 2016 waren es fast 1.100 Fahrgäste. Entsprechende Flyer zum Erka-Bus sind kostenlos im Rathaus sowie im west-Kundencenter am Bahnhof erhältlich.