So, 15. Feb. 2015
Super Sonntag Ãœbach-Palenberg – Heinsberg / Seite 16
Bürgermeister kapitulieren beim jecken Sturm auf die Rathäuser im Kreis Heinsberg
Kreis Heinsberg. Drei Tage bleiben noch, um zu feiern.
Die Karnevalisten haben endgültig die Macht übernommen: Bei den traditionellen Rathausstürmen blieb den Bürgermeistern in der Region nichts anderes übrig, als vor der jecken Übermacht zu kapitulieren und den Narren die Stadtschlüssel zu übergeben.
Die Möhneleut der EKG eroberten per Rammbock das alte Rathaus und nahmen Bürgermeister Peter Jansen gefangen. In Ermangelung eines närrischen Oberhauptes wurde dem Volk dann beim Altweibertreiben auf dem Markt ein gebackenes Dreigestirn präsentiert: Prinz „Kenne“ I., Jungfrau „Nixia“ und Bauer „Hamm´er `net“.
Auch in Ratheim stemmte sich Hückelhovenes Bürgermeister Bernd Jansen vergeblich gegen die jecke Übermacht. Gemeinsam stürmten das Prinzenpaar Johannes und Sabine Hohn der RKG „All onger eene Hoot“ und das Kinderprinzenpaar Leon I. (Sonn) und Janine III. (Meiser) des „Roathemer Wenk“ mit Hilfe des Rammbocks das altehrwürdige Gemäuer und nahmen den Bürgermeister im Bierzelt gefangen.
Selbst die List von Wegbergs Bürgermeister Michael Stock, die Karnevalisten als Elvis mit Unterstützung von mit Petticaots wippenden Damen abzulenken misslang: Prinz Kevin I. riss die Macht beim Altweibertreiben an sich.
In Wassenberg hatte Bürgermeister Manfred Winkens das Roßtor verbarrikadiert, musste sich aber ebenfalls der närrischen Übermacht beugen – und zeigte sich bestens vorbereitet, denn jedem Karnevalsverein der Stadt wurde ein vergoldeter Rathaus-Schlüssel überreicht.
In Übach-Palenberg wurden die Vampire der Stadtverwaltung, an der Spitze mit Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, beim Sturm auf das Rathaus durch die Karnevalisten entmachtet. Prinz Jörg I. und Prinzessin Tina I. wurden dabei von vielen Menschen umjubelt, die zum Start in die tollen Tage bei strahlendem Sonnenschein auf dem Rathausplatz feierten.
Ein närrisches Novum gab es in der Geschichte des Kreises Heinsberg: Der erste „Närrische Empfang“ für die Tollitäten aus dem Kreisgebiet in der Festhalle in Oberbruch.
Insgesamt 26 Tollitäten erwiesen Landrat Stephan Pusch die Ehre. Pusch grüßte in seiner gereimten Rede nicht nur die „gekrönten“ Häupter, sondern neben den beiden Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers (CDU) und Norbert Spinrath (SPD) auch zahlreiche weitere Politiker. Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder grüßte auch die Vertreter des Komitee Heinsberger Karneval. „Mit viel Spaß, so glaub ich auch, wird dieses Fest bald ein schöner Brauch“, schloss er seine ebenfalls gereimte, kurze Ansprache. Bei verschiedenen Vorträgen, bei Imbiss mit Mett- und Käsebrötchen blieb die Stimmung gut bis zum großen Finale, als alle Tollitäten den neuen Kreisorden für die Session 2014/15 erhielten. Er zeigt die Buchstaben „HS“, das Wappen des Kreises und ein Bild des Heinsberger Selfkantdoms.
Insgesamt drei Tage, bis einschließlich Dienstag, bleibt den Karnevalsfans noch Zeit zum Feiern. Ab kommenden Aschermittwoch beginnt dann wieder die Vorfreude auf den 11. November 2015, wenn um 11.11 Uhr die neue Karnevalszeit eingeläutet wird. (red/anna)