17.10.2016,
Heinsberger Zeitung – Lokales, Seite 22
Drei Vorträge und viele Einzelgespräche beim Aktionstag vom Blinden- und Sehbehindertenverein des Kreises Heinsberg. 130 Interessierte in der Aula des Geilenkirchener Gymnasiums. Eindrucksvolle Demonstration von „Showdown“.
Kreis Heinsberg
Das Auge stand im Fokus bei einem Aktionstag vom Blinden- und Sehbehindertenverein des Kreises Heinsberg: Rund 130 Interessierte – unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers (CDU), der als Schirmherr bei der Feier zum 60-jährigen Bestehen des Vereins fungiert hatte – kamen am Samstag in die Aula des Bischöflichen Gymnasiums St. Ursula in Geilenkirchen. Vorsitzender Heinz Wolf zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden, zumal der engagierte Verein nicht nur viele wissenswerte Informationen vermitteln, sondern auch erfolgreich Werbung in eigener Sache machen konnte.
Wissenswertes erfuhren die Besucher zu Beginn im Reigen der Vorträge, den die Ärztin Mihaela Ciuca aus dem Team von Universitätsprofessor Peter Walter von der Aachener Klinik für Augenheilkunde eröffnete. Verschiedene Erkrankungen – von altersbedingter Makuladegeneration (AMD) über Glaukom (auch als grüner Star bekannt) und diabetische Retinopathie bis zu Retinitis pigmentosa – waren ihre Themen. Dabei wurde der Bogen gespannt von Symptomen über Ursachen, Früherkennung und Diagnostik bis zur Behandlung. Einer ihrer Ratschläge: Da bei Glaukom die frühzeitige Erkennung und Behandlung besonders wichtig sei, riet sie, bei erblichen Vorbelastungen einmal jährlich den Augeninnendruck prüfen zu lassen.
Reha-Lehrerin Monique Dillner vom Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein zeigte auf, wie mit individuell ausgerichteten Schulungen lebenspraktische Fähigkeiten gefördert werden, um den Alltag möglichst selbstständig meistern zu können. Andererseits ging es um Schulung in Orientierung und Mobilität. Am Tag des weißen Stocks fehlte natürlich nicht der Hinweis auf die Bedeutung sowohl des Langstocks als auch der Weste und der Armbinde, die als Schutz- und Erkennungszeichen im Straßenverkehr mehr Sicherheit geben sollen.
Leonhard Reiß, der im Sozialamt des Kreises Heinsberg das Sachgebiet Schwerbehindertenangelegenheiten leitet, bot eine Einführung in die Rechtsgrundlagen, stand aber auch für individuelle Beratungen zur Verfügung.
Wie überhaupt viele Einzelgespräche angesagt waren an diesem Tag – so auch in der Ausstellung, in der viele Hilfsmittel als Unterstützung sowohl für den Alltag im Privatleben als auch für das berufliche Wirken präsentiert wurden.
Eindrucksvoll war die Demonstration von „Showdown“: Bei dieser Sportart, die auch „Tischtennis für Blinde“ genannt wird, geht es darum, mit einem Schläger den gut hörbaren, rasselnden Ball auf einer Platte mit Bande ins gegnerischen Tor zu befördern. Die Tischballgruppe Viersen vom Blinden- und Sehbehindertenverein für Mönchengladbach und Viersen zeigte, wie „Showdown“ gespielt wird und lud dabei auch gerne zum Mitmachen ein.
Der Zeitungsverlag begleitete diese Veranstaltung, die von Kreissparkasse, Volksbank und AOK unterstützt wurde, als Medienpartner; Regionalredakteur Dieter Schuhmachers fungierte als Moderator.