11.05.2016
Super Mittwoch Übach-Palenberg – Seite 12
Das Ankommen in Europa thematisiert
Der Europatag am Gymnasium stand am vorigen Montag unter dem Themenschwerpunkt Flüchtlinge
Von Günther von Fricken
Übach-Palenberg. Der diesjährige Europatag am Carolus-Magnus-Gymnasium stand unter dem Motto „Ankommen in Europa – Integration von Flüchtlingen – Herausforderungen meistern, Chancen nutzen“. Seit August 2015 wurden 36 IFK-Schüler (Schüler der Internationalen Förderklasse) an der Schule aufgenommen; sie kommen aus Afghanistan, aus Syrien, aus Albanien, aus Mazedonien, aus Guinea und vielen anderen Ländern. „Die meisten von ihnen sind mit ihren Familien nach Übach-Palenberg gekommen. Zwei Schüler leben jedoch ohne Familie und werden durch Betreuer begleitet“, beschreibt stellvertretende Schulleiterin Renate Schwab die Situation.
Alle IFK-Schüler sind einer Regelklasse zugeteilt worden. Darüber hinaus sind drei Lerngruppen in abgestuften Lernniveaus für ‚Deutsch als Zweitsprache’ eingerichtet worden. Zur Unterstützung der Integration der IFK-Schüler wurden Patenschaften mit Schülern, die das Gymnasium bereits besuchen, geknüpft, und es wurden gemeinsame Ausflüge unternommen und integrierende Unterrichtskonzeptionen erprobt. „Trotzdem verläuft der Prozess der Integration nicht reibungslos und die Zufriedenheit unserer IFK-Schüler ist nicht so, wie wir uns das wünschen“, so Schwab. Mit dem Europatag 2016 sollte deshalb der Fokus der Schulgemeinschaft erneut auf das Thema der Integration gelenkt werden, um eine Zwischenbilanz der betroffenen Schüler, Lehrer und Eltern zu erfahren. Zunächst gaben die IFK-Schüler einen Einblick, unter welchen Bedingungen sie nach Deutschland gekommen sind und wie sie sich gerade in ihrer aktuellen Lebenssituation fühlen. „Ich bin glücklich. Ich habe Freunde gefunden und kann zur Schule gehen“, war beispielsweise auf dem Plakat des 14-jährigen Indrit zu lesen. Ganz ähnlich waren viele andere Statements, der Schwerpunkt lag auf der Aussage, dass die Schüler glücklich sind, in Deutschland leben zu können.
Danach ging man aber auch kritisch an die Problematik heran: die Vertreter des Bundestages, Norbert Spinrath (SPD) und Wilfried Oellers (CDU), diskutierten mit Schülern der achten Klasse Fragen zur Abschottung von Europa, zur Asylpraxis und zur Integration von Flüchtlingen . Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde die deutsch-niederländische Kunstausstellung zum Thema ‚Grenzgänge’ eröffnet. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der niederländischen Kooperationsschule, dem Collège Charlemagne-Eikhagen in Landgraaf, erarbeitet. Weiter ging es mit Projekten, die in jüngster Zeit erarbeitet worden sind. Im Erfahrungsparcours „CMG goes Mulitculti“ konnte man erleben, was es bedeutet, in ein neues unbekanntes Land zu kommen, dessen Sprache, Schrift und Kultur man nicht kennt. Das Projekt ‚Integrationsprojekt der Ingenieure ohne Grenzen’ läuft seit drei Wochen in einer gemischten Gruppe von IFK-Schülern und Schülern aus den achten und neunten Klassen. In diesem Projekt wird interkulturelles Lernen in Verbindung mit der Herstellung von Wasserwerken, Windkraftanlagen, Solarzellen und einer solarbetriebenen Handyaufladestation umgesetzt. Das Europacafé wurde zum Europatag zum ersten Mal eröffnet. Es soll eine Plattform für die Eltern der IFK-Schüler, Betreuer sowie Vertreter der unterstützenden Organisationen vor Ort sein, um mit Kollegen und Schülern der Schule Fragen zu klären und mit anderen Eltern in Kontakt zu treten. y