Heinsberger Zeitung, 5. JULI 2019
Text und Foto: Anna-Petra Thomas
WASSENBERG Mit einem neuen Vorsitzenden, dem bisherigen Schatzmeister Dirk Schulze, zieht der CDU-Stadtverband Wassenberg in den Wahlkampf für die Kommunalwahlen im kommenden Jahr. Bei seiner Wahl auf Burg Wassenberg konnte er 50 Ja-Stimmen von insgesamt 56 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen (89 Prozent), bei zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen.
Nur zwei erwähnenswerte Ereignisse habe es in den vergangenen beiden Jahren gegeben, hatte Beckers zunächst in seinem letzten Bericht als Vorsitzender erklärt. Dabei blickte er zunächst auf die Europawahl zurück. Viele Parteimitglieder seien da wie er selbst auch nicht mit dem sonst üblichen Herzblut bei der Sache gewesen. Er sprach vom „Murks mit der Datenschutzgrundverordnung“ und von seinem Unverständnis darüber, dass ein Europäischer Gerichtshof die Berechtigung habe, die Urteile der besten und fähigsten deutschen Richter bei den obersten deutschen Gerichten abzuändern oder aufzuheben. „Dann stimmt doch Einiges nicht“, betonte Beckers.
Wesentliches Ereignis zuvor sei die Vorbereitung der Bürgermeisterwahl gewesen, die nun bis zum Herbst auf Eis liege, weil der Justiziar der CDU-Landespartei eine frühzeitige Vorwahl verhindert habe. Nicht unerwähnt ließ Beckers die Neuwahl des JU-Vorstands vor gut drei Monaten. Der Vorsitzende Alexander Winkens und sein Stellvertreter Nick Kaspers hätten sich bereit erklärt, den Stadtverband und die Fraktion im Bereich Öffentlichkeitsarbeit aktiv zu unterstützen.
Dann blickte Beckers auf seine eigene Geschichte im Stadtverband zurück. Vor 44 Jahren, im Jahr 1975, sei er unter dem damaligen Vorsitzenden Willi Winkens zunächst als Beisitzer in den Vorstand gewählt worden. Später sei er einige Jahre Schatzmeister gewesen und vor 18 Jahren zum Vorsitzenden gewählt worden. In dieser Zeit habe es sowohl Erfolge als auch Niederlagen gegeben. Größter Erfolg sei unzweifelhaft der erste Sieg von Bürgermeister Manfred Winkens in der Stichwahl gewesen.
Als negative Erfahrungen verbuchte er die früher üblichen persönlichen Anfeindungen durch den politischen Gegner, vor allem aber die mangelnde Unterstützung der Kreispartei. „In den Wahlfälschungs-Angelegenheiten wurden wir zwei Mal, ich drücke es mal vorsichtig aus, ‚mangelhaft unterstützt‘, und in einem Parteiausschlussverfahren völlig im Stich gelassen“, betonte Beckers. Insgesamt würden aber die positiven Ereignisse überwiegen, schloss er mit den Worten: „Es hat mir viel Freude gemacht, mit Euch allen zusammen Politik in und für Wassenberg machen zu dürfen.“ Den Vorstand werde er gerne weiterhin als Beisitzer unterstützen, ebenso gerne Ortsvorsteher und Ortsringvorsitzender bleiben. Aber für den Kreistag werde er nicht mehr kandidieren, erklärte er.
Eine anspruchsvolle Zeit und Arbeit würden vor dem Vorstand liegen, sagte Schulze in seiner Antrittsrede. „Wir werden massiv, mit aller Gewalt und aller Härte den Wahlkampf gestalten“, fuhr er fort. Dann wandte er sich Beckers zu und überbrachte ihm ein „dickes Dankeschön“ für seine geleistete Arbeit. „Deinen Rat nehmen wir gerne an. Du wirst von uns hören“, sagte er ihm.
Bei den weiteren Wahlgängen, zwischen denen Wilfried Oellers aus dem Bundestag und Thomas Schnelle aus dem Landtag berichteten, wurden Norbert Schiefke (35 Stimmen), Rainer Peters (34 Stimmen) und Frank Winkens (30 Stimmen) zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Geschäftsführer ist Peter Weyermanns, ihn vertritt Klaus-Werner Leutner. Als neuer Schatzmeister fungiert Marco Göbels, der von Hardo Schmerling vertreten wird. Mitgliederbeauftragter wurde Dirk Schulze.