26. September 2012
Rheinische Post, Lokalteil Hückelhoven
Hückelhoven. Die CDU im Kreis Heinsberg wählt am 26. Oktober ihren Kandidaten für den Bundestag. Vier Kandidaten werben in allen zehn Stadtverbänden um Stimmen. Ihre Themen: Vereine, Familie, demografischer Wandel und Frauenpolitik.
Die vier Bewerber um die Bundestagskandidatur der CDU im Kreis Heinsberg haben sich am Montag in Hückelhoven vorgestellt. Norbert Reyans (51 Jahre), Thomas Schnelle (44), Rita Zurmahr-Tabellion (61) und Wilfried Oellers (37) befinden sich auf einer mehrwöchigen Vorstellungsrundreise durch alle zehn Städte- und Gemeindeverbände im Kreisgebiet. Die Entscheidung, wer als Kandidat für die CDU ins Rennen geht, fällt am 26. Oktober die CDU-Kreisvertreterversammlung.
Je zwölf Minuten Redezeit billigte der CDU-Stadtverband den Bewerbern zu. Die Reden der Kontrahenten ließen die Kandidaten unkommentiert, die Kerninhalte waren ähnlich: Der Ausbau der Breitband-Internetverbindungen und die Fortführung wichtiger Straßenbauprojekte (B 56n, B 221n, L117 und L 364) waren Schwerpunkte.
HS-Kreis wieder in Berlin vertreten
Rechtsanwalt Wilfried Oellers, der als Mitglied des Musikvereins St. Josef Horst das Vereinsleben in der Region nach eigenen Angaben sehr schätzt, möchte als CDU-Bundestagsabgeordneter ein überzeugender Vermittler zwischen Heinsberg und Berlin sein nach dem Motto: „Den Blick in die Welt, die Heimat im Herzen.“ Thomas Schnelle, der mit Frau, zwei Kindern sowie Eltern in einem Drei-Generationen-Haus in Kleingladbach lebt, liegt Familienpolitik am Herzen: „Wir müssen viel stärker die Erfolge der CDU auf diesem Gebiet herausstellen.“ Die älter werdende Gesellschaft ist Schwerpunktthema von Norbert Reyans. „Seit Jahren gilt der Thematik mein besonderes Interesse“, sagt der Theologe und Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion. Das Wissen um Chancen und Potenziale des Kreises und seiner Städte und Gemeinden möchte er nutzen, um in Berlin für die Menschen im Kreis Politik zu gestalten. Der nach eigener Aussage „durch und durch politische Mensch“ Rita Zurmahr-Tabellion möchte in Berlin verloren gegangenes Vertrauen in die CDU zurückgewinnen. Ihr liegt Frauenpolitik am Herzen: „In acht der zehn Städte und Gemeinden des Kreises leben mehr Frauen als Männer.“ Zudem will sie „Meinung wieder sichtbar machen“.
Der Sieger des CDU-Nominierungsverfahrens hat gute Chancen, nach der Wahl im September 2013 in den Bundestag einzuziehen. Der Kreis Heinsberg gilt als Hochburg der Union, auch wenn das Rekordergebnis (72,6 Prozent) von 1957 für den ehemaligen CDU-Ministerpräsidenten Karl Arnold im damaligen Bundestagswahlkreis Geilenkirchen-Erkelenz-Jülich lange zurückliegt. Adolf Freiherr Spies von Büllesheim aus Hückelhoven erzielte 1972, 1976, 1980 und 1983 Ergebnisse um 60 Prozent. Ähnlich erfolgreich war Dr. Karl Fell aus Wegberg bei den Bundestagswahlen 1987, 1990 und 1994. Leo Dautzenberg (Heinsberg) holte 1998, 2002, 2005 und 2009 rund 50 Prozent der Erststimmen im westlichsten Wahlkreis Deutschlands, bevor er 2011 überraschend in die Wirtschaft wechselte. Seither betreut der Dürener CDU-Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel den Kreis Heinsberg.