Rheinische Post, 20.04.2021
Text: Anke Backhaus und Marvin Wibbeke
Bild: CDU-Landtagsfraktion
Erkelenzer Land CDU-Chef Armin Laschet hat sich jetzt in der Kanzlerkandidaten-Frage der Christdemokraten durchgesetzt. Lokale Parteifreunde äußern sich zum Ausgang des Machtkampfs.
„Die Würfel sind gefallen“. So bestätigte CSU-Chef Markus Söder die Wahl Armin Laschets zum Kanzlerkandidaten der Union. „Mein Wort, das ich gegeben habe, gilt“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag in München. Er werde Laschet mit voller Kraft und ohne Groll unterstützen, versichert Söder. Wie kommt die Entscheidung des CDU-Präsidiums im Erkelenzer Land an?
„Ich kenne Armin Laschet mehr als 30 Jahre aus der politischen und seit 2005 aus der parlamentarischen Arbeit. Er war bundesweit der erste Integrationsminister und hat über die Parteigrenzen hinweg Anerkennung bekommen“, sagt Bernd Krückel, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Heinsberg und NRW-Landtagsabgeordneter. Er erinnert an den Wahlkampf zur Landtagswahl 2017. „Bei der Bewerbung um das Amt des Ministerpräsidenten lag er immer und mit Abstand hinter Hannelore Kraft. Wir haben die Wahl gemeinsam gewonnen, und Laschet führt seitdem erfolgreich eine Landesregierung, die nur eine Stimme Mehrheit im Parlament hat.“ Krückel habe keinen Zweifel, dass Laschet „Kanzler kann“ und sichert ihm seine uneingeschränkte Unterstützung zu.
Krückels Fraktionskollege im NRW-Landtag, Thomas Schnelle, sagt: „Ich bin der Überzeugung, dass Laschet der richtige Kandidat für die Union und Kanzlerschaft ist. Er hat in NRW viele unterschiedliche Charaktere in die Partei- und Regierungsarbeit eingebunden. Die Union wird sich mit ihm an der Spitze programmatisch in einigen Bereich neu aufstellen. Söder wäre ebenfalls ein hervorragender Kandidat gewesen, dies macht die Auswahl auf einen gemeinsamen Kandidaten zwischen zwei eigenständigen Parteien schwierig. Ich bin mir sicher, dass Söder sich weiter in den Wahlkampf einbringt und alles für einen erfolgreichen Wahlkampf und eine geschlossene Union tun wird.“
Das erwartet auch der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Heinsberg, Wilfried Oellers. Er zolle Markus Söder Respekt für dessen Umgang mit der Entscheidung. „Es ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Wahlkampf, dass wir jetzt wieder alle zusammenhalten“, betont Oellers. Generell sei die Union aber in der komfortablen Situation gewesen, zwei erfolgreiche Ministerpräsidenten als Bewerber um die Kanzlerkandidatur gehabt zu haben. Zu Laschets größten Stärken zählt Oellers die Team- und Führungsfähigkeit. Das habe Laschet bereits im NRW-Landtagswahlkampf 2017 unter Beweis gestellt.