Heinsberger Zeitung vom 05.09.2021
Text und Bild: Anna Petra Thomas
WEGBERG-BEECK CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus spricht im Beecker Stadion über Sport und darüber, wie die Union im Wahlkampf-Endspurt noch punkten will.
„Beeck hat erst einen Punkt. Das ist gut für Wiedenbrück!“ Als Politiker war Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, eigentlich ins Beecker Fußballstation gekommen. Aber als er den Rasen sah, ging es zuerst einmal um den Fußball in der Regionalliga West, wo auch das Team aus seiner Heimat kickt.
Zumal er dort nicht nur vom Heinsberger Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers, sondern auch von Marcus Johnen und Wilfried Tellers, Vorsitzender und Geschäftsführer des SC Wegberg-Beeck, begrüßt wurde. Und kurz schwelgte er dann noch in eigenen sportlichen Erinnerungen. Im Juli 2003 habe er in Wegberg am West-Zipfel-Marathon des VSV Grenzland teilgenommen, erinnerte er sich.
Vor Publikum schaltete Brinkhaus dann in den Politik-Modus, blieb aber zunächst in der Sprache des Fußballs: „Wir sind in der 70., 75. Minute, liegen aber eins zu null zurück“, erklärte er. „Es muss unser Wille sein, das Spiel zu drehen!“ Als wichtigstes Argument dafür sah er das Politikbild der Union. Sie sehe eine gewonnene Wahl als Gestaltungsauftrag, für alle anderen sei dies Erziehungsauftrag. „Wir glauben an die Eigenverantwortung des Einzelnen“, betonte er. Vor allem gelte es dabei, die „leise Mitte“ wieder in den Mittelpunkt der Politik zu holen. Dabei zeigte er auf das Beecker Wohngebiet jenseits des Sportplatzes.
Brinkhaus hastete durch sämtliche Politikfelder und landete schließlich in der Familienpolitik. Hier müsse auch mehr an ältere Menschen gedacht werden, erklärte er. „Missionarisch“ wurde er schließlich beim Thema Bürokratie. „Unsere Verwaltung muss komplett neu aufgebaut werden“, forderte er, nachdem er am Beispiel einer alleinerziehenden Mutter mit behindertem Kind die für sie aktuell bestehenden, vielfältigen bürokratischen Hürden verdeutlicht hatte. „Am Ende ist an alle gedacht, nur nicht an diese Frau“, erklärte er.