Rheinische Post, 19.03.2021
Text und Bild: Michael Heckers
Wegberg Mehr Stellplätze für Fahrräder und Autos, höhere Aufenthaltsqualität und ein barrierefreier Bahnsteig. Das Bahnfahren in Wegberg soll deutlich attraktiver werden. Alle drei Haltestellen werden modernisiert.
Bahnfahren soll für die Menschen aus Wegberg in den nächsten Jahren deutlich attraktiver werden. Die Stadt Wegberg plant mit finanzieller Unterstützung von Land und Bund eine deutliche Aufwertung des Bahnhofsumfelds. Außerdem soll an der Strecke zwischen Wegberg-Dalheim und Mönchengladbach endlich mit den langerwarteten Umbauten an den Bahnhöfen Dalheim, Arsbeck und Wegberg begonnen werden. Dies geschieht durch die Förderinitiative des Bundesverkehrsministeriums zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen, die für die beschleunigte Herstellung der Barrierefreiheit an kleinen Stationen Gelder bereithält.
Der Wegberger Bahnhof soll in den nächsten Wochen zu einem modernen öffentlichen Nah- und Schienenverknüpfungspunkt werden. Es werden 32 Bike&Ride- sowie Park&Ride-Stellplätze geschaffen, außerdem Behindertenstellplätze, Leit- und Orientierungssysteme sowie deutlich mehr Sitz- und Unterstellmöglichkeiten als bisher. Elf zusätzliche LED-Laternen sollen die Flächen ordentlich ausleuchten und nachts für Sicherheit sorgen. Von den 32 Bike&Ride-Stellplätzen sind 20 Plätze überdacht und 12 als abschließbare Boxen vorgesehen. Der Park&Ride-Bereich bekommt eine eigene Zufahrt, die zwölf öffentlichen Parkplätze werden auf 24 erweitert, außerdem sind drei Behindertenparkplätze und vier Taxistände geplant.
Das Umfeld des Wegberger Bahnhofs wird mit Hecken und Bäumen neu eingefasst. Der Bahnhofsvorplatz wird aus einem Belag aus Betonsteinplatten gestaltet, ergänzt durch farblich abgesetzte Bänderungen aus Betonsteinpflaster. Damit wird den Bedürfnissen sehbehinderter und motorisch eingeschränkter Menschen Rechnung getragen. Von der Bushaltestelle, die in deutlich vergrößerter Form (ca. 20 Meter) und mit Fahrgastüberdachung im Park&Ride-Bereich neu angelegt wird, führt ein Leit- und Orientierungssystem zum Bahnsteig. „Die Bauarbeiten sollen bis zu den Sommerferien abgeschlossen sein“, sagt Wegbergs Baudezernent Frank Thies.
Die Modernisierung der Bahnsteige an allen drei Haltestationen im Stadtgebiet in Wegberg, Arsbeck und Dalheim ist nicht Sache der Stadt, sondern der Bahn. Die Bahnsteige werden barrierefrei umgebaut. Höhere Bahnsteigkanten ermöglichen einen leichteren Einstieg in den Zug.
Dass es an den drei Bahnhöfen bald losgehen soll, sagte in dieser Woche CDU-Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers aus Heinsberg. Im nächsten Jahr werde das Bundesverkehrsministerium erstmals mehr Geld in die Schiene investieren als in die Straße, um die Bahn fit zu machen für das ehrgeizige Ziel, bis 2030 die Fahrgastzahlen zu verdoppeln. Davon soll auch das Erkelenzer Land profitieren. Die Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 wird die Bahn laut Oellers, der selbst häufig die Bahn für seine Fahrten zwischen Berlin und Heinsberg nutzt, nur erreichen, wenn die Attraktivität der Schiene für die Kunden merklich verbessert werden kann. „Ein wesentlicher Schritt dahin sind moderne Bahnhöfe und Haltepunkte“, sagt Wilfried Oellers. Als Behindertenbeauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion freut es ihn besonders, dass die Bahnhöfe barrierefrei umgebaut werden. „Dies ist ein großer und wichtiger Schritt in Richtung vermehrter Teilhabe am Leben für Menschen mit Behinderung.“