Rheinische Post vom 16. November 2020
Text und Foto: Nicole Peters
Erkelenz Der Berufsverkehr in dem Erkelenzer Dorf stört die Anwohner seit Jahren. Mehr als die Hälfte der Bewohner haben nun ihre Unterschrift unter einen neuen Plan gesetzt. Der sieht unter anderem ein Fahrverbot für Lkw vor.
(cpas) Die Gerderhahner haben genug vom Verkehr in ihrem Heimatort. Dessen Hauptstraße, die L 364, nutzen viele Pendler und Lieferfahrzeuge, um zwischen Hückelhoven und Wegberg zu verkehren. Gerderhahn wird damit zum Durchfahrtsdorf. Jetzt haben 294 der 490 Einwohner ihre Unterschrift unter einem Plan gesetzt, den Barbara Hermanns und Daniela Rozler entworfen haben. Ihr Ziel: Wieder Bewegung in die Diskussion um die geforderte Verkehrsberuhigung bringen.
An vielen kritischen Stellen werde die Querung der Straße durch parkende Autos, starken Verkehrsfluss und erhöhte Geschwindigkeit des Durchgangsverkehr „zum Lotteriespiel mit der Gesundheit der Einwohner“, sagen die beiden Frauen, die einen Acht-Punkte-Plan entworfen haben, nach dem der Verkehr ihrer Vorstellung nach künftig geregelt werden soll. „Das Thema treibt die Anwohner seit Jahren um“, heißt es in dem Schreiben. Der Plan sieht unter anderem vor, auf dem Schulweg Querungshilfen in Form von Zebrastreifen oder Ampeln an der Kreuzung Alte Römerstraße sowie an der Bushaltestelle Mehrzweckhalle zu schaffen und dazwischen Tempo 30 einzuführen. Nur so sei für Fußgänger ein sicheres Überqueren der Straße möglich. Dazu soll die Fahrbahn durch Randbepflanzung verengt werden. Zudem fordern die Anwohner eine Zählung des Durchgangsverkehrs und insbesondere des Lastverkehrs. Immerhin habe eine eigene Zählung an einem Augustmorgen binnen einer Stunde 30 Schwerlaster ergeben. Dazu fordern sie ein Durchfahrtverbot für Schwerlaster und die Ausweisung eines Radweges in beiden Fahrtrichtungen. Ferner sollen Spiegel und Parkeinzeichnungen erneuert werden und der Bürgersteig auf der Alten Römerstraße verlängert werden.
Wie die Erkelenzer Grünen, für die Hermanns künftig dem Bezirksausschuss Gerderath angehören wird, mitteilen, sei dieser Acht-Punkte-Plan bereits an Bundestagsmitglied Wilfried Oellers und Landtagsmitglied Thomas Schnelle (beide CDU) geschickt worden, die für den Kreis Heinsberg zuständig sind. Auch der Kreis, der als Baulastträger für die Straße verantwortlich sei, sei informiert worden.
Der Erkelenzer Grünen-Fraktionsvorsitzende Hans Josef Dederichs kündigte an, in der Politik eine Diskussion zu diesem Thema anstoßen zu wollen, um die Situation für die Anwohner zu verbessern.