Heinsberger Nachrichten, 06.09.2020
Text: Nicola Gottfroh
Bild: Büro Wilfried Oellers MdB
KREIS HEINSBERG Nach einem Jahr ziehen die Teilhabeberater ein durchweg positives Fazit. Im Gespräch Wilfried Oellers (MdB) sprachen die Teilhabeberater über den Erfolg der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung für Menschen mit Behinderung im Kreis Heinsberg.
ür manche Ratsuchende ist die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), eine Beratungsstelle für Menschen mit Beeinträchtigung, ein erster Anker. Andere kommen erst nach einer längeren Odyssee durch Ämter und Krankenkassen, um sich Hilfe zu holen.
Hinter dem eher sperrigen Begriff Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung verbirgt sich ein Unterstützungsangebot für Menschen, die eine Behinderung haben oder von einer solchen bedroht sind, das sich aber auch an deren Eltern, Angehörige, Betreuer sowie alle anderen, die Fragen rund um das Thema Behinderung haben, richtet. Die EUTB ist praktisch ein umfassender Wegweiser für Menschen mit Behinderung.
Vor einem Jahr eröffnete die „Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung“ für den Kreis Heinsberg. Rund 150 Ratsuchende haben die unabhängige Teilhabeberatung im Kreis Heinsberg in Hückelhoven im ersten Jahr in Anspruch genommen, insgesamt 232 Beratungsgespräche fanden statt.
Positive Resonanz
„Im Mittelpunkt der Gespräche stand häufig die aktuelle Lebenssituation und individuelle Beeinträchtigung, der erforderliche Hilfebedarf der Ratsuchenden sowie die Erläuterung der spezifischen Dienstleistungen der unterschiedlichen Anbieter“, berichtet EUTB-Berater Simon Jansen.
Die Rückmeldungen der Ratsuchenden seien sehr positiv, zogen die Teilhabeberater nach einem Jahr Dienst in Hückelhoven in positives Resümee. „Jetzt weiß ich endlich, wo ich hingehen muss“, sei ein häufiges und nachvollziehbares Feedback, da die Unterstützungsangebote für Menschen mit Behinderung heute umfangreich und vielfältig geworden sind.
„Wir bringen Struktur in das Leben der Ratsuchenden und wollen diese in deren Selbstständigkeit stärken“, macht Simon Jansen deutlich. Die Teilhabeberater verstehen sich dabei als „Lotse im System“, um jedem Menschen die ihm zustehende Unterstützung zur Inklusion zukommen zu lassen. Ziel ist es, den Ratsuchenden in der konkreten Lebenssituation dabei zu unterstützen, Entscheidungen selbstbestimmt treffen zu können.
Finanzierung verlängert
Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzierte Beratungsangebot ist für Ratsuchende kostenlos und richtet sich an Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen, ihre Angehörigen sowie an interessierte Bürger.
„Im August wurde beschlossen, die Finanzierung der Beratungsstelle bis Ende des Jahres 2022 zu verlängern. Damit ist auch der geplante Ausbau der Beratungsangebote gesichert. Vor allem im Hinblick auf eine Peer-Beratung sowie eine mobile Beratung mit geschulten Menschen mit Behinderung soll das Beratungsangebot erweitert werden“, betonte Wilfried Oellers, Bundestagsabgeordneter und Behindertenbeauftragten der CDU/CSU-Fraktion, bei seinem Besuch in der Beratungsstelle.
Als Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales hatte sich Wilfried Oellers maßgeblich für die Etablierung der ergänzenden, unabhängigen Teilhabeberatung in Deutschland eingesetzt: „Es freut mich ungemein, dass das Angebot auch im Kreis Heinsberg so gut angenommen wird. Damit ist eine stabile Grundlage geschaffen worden, um die EUTB in Zukunft weiter auszubauen.“