Planspiel „Jugend und Parlament 2017“.
Vom 27. bis 30. Mai fand im Deutschen Bundestag erneut die Veranstaltung „Jugend und Parlament“ statt. 315 Jugendliche im Alter von 17 bis 20 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen teil, und stellten in einem großen Planspiel das parlamentarische Verfahren nach. Die Teilnehmer übernahmen für vier Tage die Rollen von Abgeordneten und simulierten dabei den Weg der Gesetzgebung im Deutschen Bundestag. In der nachgestellten Plenardebatte standen folgende Gesetzesinitiativen zur Debatte: Festschreibung von Deutsch als Landessprache im Grundgesetz, Einführung bundesweiter Volksabstimmungen, Ausweitung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an einer EU-geführten Militäroperation im fiktiven Staat Sahelien sowie die Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft.
Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Wilfried Oellers durfte in diesem Jahr einen Jugendlichen aus seinem Wahlkreis nach Berlin entsenden. Die Wahl fiel auf den 17-jährigen Tim Heinrichs aus Selfkant-Havert.
Wilfried Oellers MdB: „Das Konzept hinter „Jugend und Parlament“ überzeugt voll und ganz. Auf diese Weise lernen die Jugendlichen die Arbeitsabläufe und den Gang der Gesetzgebung im Deutschen Bundestag kennen. Es freut mich, dass wir den Jugendlichen im Zuge der Veranstaltung unsere parlamentarische Arbeit näherbringen konnten. Tim und die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten große Freude an dem Projekt.“
Das Planspiel, das vom Besucherdienst des Deutschen Bundestages durchgeführt wurde, vermittelt den Jugendlichen eigene Erfahrungen und Einblicke in die komplexen parlamentarischen Abläufe sowie in die Arbeit der Fraktionen. Während des Programms werden mehrere fiktive Gesetze in Fraktionen, Ausschüssen und dem Plenum beraten und letztlich – je nach den Mehrheitsverhältnissen im Parlament – beschlossen.
Die Beratungen finden in den Fraktionssitzungssälen im Reichstagsgebäude sowie in den Ausschusssitzungssälen im Paul-Löbe-Haus statt – also an den Orten, an denen die „echten“ Bundestagsabgeordneten sonst arbeiten. Höhepunkt ist sicherlich die Debatte, bei der die Teilnehmer sogar in den Plenarsaal, dem Herzstück der deutschen Demokratie, tagen dürfen.
Tim Heinrichs schlüpfte vier Tage in die Rolle des aus dem baden-württembergischen Öhringen stammenden -fiktiven- Abgeordneten „Ben Beckers“ und war Mitglied der Fraktion PGS – Partei für Gerechtigkeit und Solidarität-, die Regierungspartei war. Der 17-jährige Schüler am Wirtschaftsgymnasium Geilenkirchen nahm viele positive Eindrücke mit nach Hause: „Es war toll, den Bundestag einmal hautnah zu erleben. Wir lernten auch die Arbeitsabläufe im Hintergrund kennen, zum Beispiel wie lange man in den Ausschüssen diskutieren muss, bis eine Formulierung steht. Das sind alles Abläufe, die man so als Außenstehender nicht mitbekommt.Ich musste zudem feststellen, dass die Abgeordneten wenig Freizeit und viele Sitzung wahrzunehmen haben. Die meiste Arbeit wird von der Öffentlichkeit so nicht wahrgenommen. Es war eine aufregende, aber auch recht anstrengende Zeit. Ich habe auf jeden Fall eine ganze Menge gelernt.“