Der Besuch von Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, war für den Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers ein großes Anliegen. „Zurzeit stehen viele Themenfelder im Focus, die Auswirkungen auf die Landwirtschaft und damit auch auf den ländlichen Raum haben. Als Mitglied der Arbeitsgruppe für Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war es mir wichtig, mit den Landwirten im Kreis Heinsberg intensiv und mit einem absoluten Fachmann ins Gespräch zu kommen“, so Wilfried Oellers.
Am frühen Morgen war der Staatssekretär zunächst Gast auf dem Hof der Familie Nießen in Heinsberg-Boverath. Bleser ist selbst ausgebildeter Landwirtschaftsmeister aus dem rheinland-pfälzischen Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück und hatte mit 16 Jahren die Leitung des elterlichen Betriebs –auch auf einem Aussiedlerhof- übernommen, den jetzt sein Sohn weiterführt.
Auf dem über mehrere Generationen familiengeführten Hof von Toni und Irmgard Nießen wurde sichtbar, welche Themen für die Landwirte im Kreis Heinsberg wichtig sind. Unter anderem ging der Betriebsinhaber Nießen auf die Themenfelder Flächenknappheit, Entwicklung der Düngemittelverordnung und der Tierwohldiskussion ein.
Diese Themen griff Peter Bleser vor einer sehr großen Zahl von Landwirten im großen Saal der Kreissparkassen-Hauptstelle in Erkelenz auf. „Die Landwirtschaft ist und bleibt eine der wichtigsten Säulen der deutschen Volkswirtschaft“, stellte Bleser dar.
Die wirtschaftliche Situation vieler Landwirte ist momentan sehr dramatisch. Aufgrund der niedrigen Preise verzeichnen die Landwirte Gewinneinbrüche von durchschnittlich 35 Prozent. Bei den Milchviehhaltern liegen die Gewinneinbruch sogar bei bis zu 44 Prozent.
Bleser zeigte sich zuversichtlich, dass es ein Ende des Preisverfalls geben wird: „Wenn die Märkte wieder anspringen, sind wir da. Die deutschen Produkte haben ein immenses Ansehen und werden weltweit geschätzt.“ Für den Parlamentarischen Staatssekretär ist neben den Lebensmitteln und der Lebensmittelsicherheit auch der Einsatz modernster Gerätschaften mit genauster Datentechnologie ein Plus gegenüber den vielen Mitkonkurrenten auf dem gesamten Globus. „Die deutsche Landwirtschaft hat sich zu einer Hightechbranche entwickelt“, stellte MdB Bleser fest.
In der anschließenden Diskussionsrunde standen insbesondere der geringe Preis für Mich und Schweine im Vordergrund. Aber auch die neue Düngerverordnung und das immer größerer werdende Problem der Flächenknappheit wurden ausführlich diskutiert.
Am Ende hielt Bleser ein Plädoyer für den ländlichen Raum. „Dem ländlichen Raum drohen weiterhin sinkende Einwohnerzahlen. Wir müssen dieser Entwicklung entgegentreten. Es gilt, Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen, die Daseinsvorsorge zu erhalten und Zukunftsperspektiven zu eröffnen“, so der Parlamentarischer Staatssekretär, der Vorsitzender einer Koordinierungsrunde der Bundesregierung für den ländlichen Raum ist.